Eigener Wille |
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Hat man überhaupt einen eigenen Willen? Eigentlich tut man ja alles was man Tut um einen mehr oder minder bewussten inneren Drang zu befriedigen. Heißt das dann, dass man einen eigenen Willen hat und der sich blos eben als diesen Drang bemerkbar macht, oder dass man sich nur vormacht einen eigenen Willen zu haben, der Drang aber tatsächlich von "außen" herkommt... Was meint ihr dazu?
__________________ ~||Free Your Mind||~
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18.11.2005 19:24 |
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deine sätze verwirren und faszinieren mich zugleich.
mir fällt dazu als erstes ein "der will ist da, noch nichts passiert"
vielleicht gibt es keinen willen,sondern nur ein wollen,weil wir es bei jemandem anders so gesehen haben und genau "so ein mensch" sein wollen? ich glaub der innere drang kommt wohl doch von ausen.ich werd jetz ins bett..und mal darüber nachdenken. gute nacht
__________________ Als Original geboren
Als Kopie am sterben
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19.11.2005 00:13 |
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iseult
Groß-Pontifex
Dabei seit: 04.04.2005
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äähm, klar hat jeder psychisch gesunde mensch einen freien willen.
das ist nähmlich zufälligerweise so ziemlich das einzige besondere, was uns von den tieren unterscheidet.
das bewusstsein, und die mehr oder weniger freie entscheidung, etwas zu tun oder nicht zu tun.
natürlich werden wir durch dies oder das beeinflusst, aber ohne den freien willen hätte diese welt mit ihren ganzen einflüssen meiner meinung nach gar nicht enstehen können.
ich kann es auch überhaupt nicht abhaben, wenn jemand behauptet, wir wären doch auch nur grosse säugetiere..
ich mein, klar, jeder hat seine eigene meinung, aber mich einem säugetier gleichzusetzen fällt für mich ganz klar unter beleidigung.
mehr fällt mir im moment nicht zu dem thema ein.
__________________ eleganz ist das küken der ästhetik
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19.11.2005 00:23 |
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Ja jeder hat ein Willen ob dieser so frei ist, weiss ich nicht.
Sigmund Freud hat angenommen das jeder mit einem Charakter geboren wird-das Ich .
Durch Erziehung und Umwelteinflüsse wird mit der zeit das Überich geschaffen.
Das kann man sich als eine Art Filter vorstellen der die Gedanken des Ichs Gesellschaftskonform umwandelt.
Mal ein Beispiel: Jemand nervt euch derart das Ihr ihn am liebsten erwürgen wolltet . Warum tut Ihr es nicht? Weil das Überich euch unterbewusst sagt das es Falsch und unethisch ist , unterbewusst fürchtet Ihr die Konsequenzen (Strafrechtlich,Gesellschaftlich und Ethisch) Der Innere drang ist Da, doch Ihr könnt es nicht , irgendwas hält euch davon ab - das "Überich"
Also unser Wille reicht nur soweit wie es uns die Erziehung und die Umwelteinflüsse erlauben
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19.11.2005 08:28 |
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Wenn du schon mit Freud anfängst, solltest du das "Es" nicht vergessen, der triebgesteuerte Teil des Menschen, der Gegensatz zum Über Ich!
Man kann auch die Ansicht vertreten, dass alles, was man macht, mit einer unterbewussten Absicht geschieht und dass man, bereits bevor man seine Entscheidung wissentlich trifft, sie schon längst unterbewusst getroffen hat und daher nich nach freiem Willen handelt...
Geht man nach der Ansicht der Philosophen, hat der Mensch keinen freien Willen, ich allerdings bin fest davon überzeugt, dass er einen freien Willen hat
Ich weiß nicht woher ich diese Überzeugung nehme, allerdings glaub ich einfach dran.
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A great prosperity came, as life conquered even the highest mountains
Mass extinctions came wave after wave
but empty niches always quickly refilled
to once again prosper, grow, and reproduce
Someday the next great emigration will occur
as we leave this existence looking for another
The journey will begin anew
I hold within me all the memories that have passed
Who am I...
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19.11.2005 10:27 |
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Seleva unregistriert
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Dass jeder Mensch einen eigenen Willlen hat, ist für mich selbstverständlich. Allerdings lässt der sich von Aussen ziemlich leicht beeinflussen und manipulieren, was je nach Situation eben positive oder negative Auswirkungen haben kann.
Wenn man von einer bestimmten Sache fest überzeugt ist, und seine eigene Meinung vertritt, nützen gegen diesen starken Willen auch keine anderen Einflüsse mehr. Du hast ein Ziel im Kopf, das du dir selbst ausgesucht hast, reflexartig werden eben einzelne Handlungen zu einer Handlungskette zusammengeführt.. Dass dir nicht jeder noch so minimale Schritt bewusst ist, den du tust ist imo nich allzu schwer zu verstehen
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19.11.2005 11:45 |
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Psycomatic
Geheimer Meister
Dabei seit: 16.06.2005
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Ich denke auch, dass jeder Mensch zumindest mal einen Willen hat, ob das nun der eigene ist kommt immer darauf an wie sehr er ausgeprägt ist. Bei zu vielen Menschen allgemein scheint er nicht sehr ausgeprägt und eigen zu sein, was viel an der Erziehung (Eltern, Kindergarten, Schule, Freunde...) liegt, so habe ich zumindest das Gefühl tagtäglich, wenn ich mir meine Umgebung und Umwelt so anschaue. Ich denke ich habe einen eigenen Willen entwickelt über die Jahre, da ich schon sehr früh meinen eigenen Weg gegangen bin, egal was alle andern davon hielten. Aber auch Menschen mit starkem eigenen Willen lassen sich ab und an mal beeinflussen
!
__________________ King Ov Kingz Rekorz...der Schwarzwald...geheiligter Boden!
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23.11.2005 01:41 |
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Kraftwerk
Geheimer Meister
Dabei seit: 11.11.2005
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Ich denke nicht, das jeder Mensch einen eigenen Willen hat, egal was man macht, entweder möchte man jemanden beeindrucken, schockieren oder einfach anders sein.
Ich denke unser Wille wird von unserer Umwelt bestimmt genauso wie die Charakterbildung von unserer Umwelt bestimmt wird.
Es gibt dazu auch einige interessante Theorien wie z.b. das HAARP Projekt (http://www.das-gibts-doch-nicht.de/frame1.php)
wenn nur 50% davon stimmen werden wir alle von irgendetwas beeinflusst
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23.11.2005 02:44 |
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Was verstehst du denn unter WILLE? Ist ein ziemlich abstrakter Begriff der sehr unterschiedlich gebraucht wird. Du trennst zB die Begriffe WILLE und DRANG. Aber kommt nicht der WILLE von WOLLEN (ich WILL) und ist WOLLEN etwas anderes als einen Drang zu etwas zu verspüren?
Für mich ist Wille die Artikulation eines Triebes. Trieb selbst wieder kann eine Menge bedeuten. Primäre Triebe zum Essen, Trinken, Schlafen, zur Toilette gehen, sich Fortpflanzen, ...
Und es gibt komplexere Triebe. Wie den Drang sich zu entfalten. Drang nach physischer und psychischer Unabhängigkeit von anderen zB. Ich verwende oft den Begriff WILLENSKRAFT. Was ich damit meine ist das Erheben eines komplexeren Triebes über einen niederen. Die Bewertung nimmt der Verstand vor. Wenn du zB darauf verzichtest dir am Bahnhof ne Portion Pommes zu holen weil du dann deinen Zug verpassen, zu spät zur Arbeit kommen und gefeuert werden würdest.
Viele Trennen zB die Begriffe EMOTION und VERSTAND, um das auszudrücken. Ich halte den Dualismus von Emotion und Verstand aber für einen Irrtum. Der Verstand ist nur ein Werkzeug, dessen sich die Triebe bedienen.
So wie ich deine Frage jetzt verstehe willst du den Ursprung des Willens wissen. Triebe entstehen in dem großen Knoten deines Nervensystems in deinem Kopf. Deswegen hast du einen Willen, wenn du zur Welt kommst. Ein Programm sozusagen. Dein Wissen ist aber begrenzt. Du lernst. Die Triebe bleiben weitgehend die gleichen, aber du lernst mit ihnen umzugehen, auf sie zu reagieren. Das ist der Einfluß von außen, den du wohl meinst.
@iseult:
Freier Wille. Frei wovon?
Und der Mensch ist natürlich ein Säugetier. Und noch nicht einmal ein besonders großes, gemessen zB an einem Blauwal. Ich weiß nicht, wie du gedenkst dich fortzupflanzen, aber da führt wohl vorerst kein Weg drumrum. Ohne jetzt beleidigend sein zu wollen.
@Schpawn:
Gerade die Philosophen propagieren den freien Willen. Die Neuropsychologen hingegen leugnen ihn. Wenn man aber genau hinsieht, gewinnt man die Überzeugung, daß beide das gleiche meinen aber aneinander vorbeireden.
Wenn der Philospoh vom freien Willen redet, dann meint er damit die Freiheit des Willens zur Veränderung. Der Wille ist ist nicht prädestiniert. Er entwickelt sich. Innerhalb eines Individuums über dessen Lebensdauer. Oder aber noch viel wichtiger, über die Generationen hinweg. Evolution. Wertesysteme ändern sich.
Der Neuropsychologe sagt, es gibt keine Freiheit und meint damit Unabhängigkeit von der Physis. Ohne Struktur kein Gedanke. Ohne Materie kein Wille. Somit ist eine Entscheidung eines Individuums zu einem bestimmten Zeitounkt prädestiniert.
Ich finde, beide Ansichten schließen sich nicht gegenseitig aus.
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von Riverz End: 23.11.2005 10:55.
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23.11.2005 10:27 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
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Zitat: |
Viele Trennen zB die Begriffe EMOTION und VERSTAND, um das auszudrücken. Ich halte den Dualismus von Emotion und Verstand aber für einen Irrtum. Der Verstand ist nur ein Werkzeug, dessen sich die Triebe bedienen. |
Ich hätte noch eine dritte Variante
Der Verstand ist das physische Vorzimmer der Emotion, die ja hormonbedingt ist, bzw. auf neuronalen Synapsenverknüpfung beruht, die durch kognitive Prozesse mit der Zeit immer komplexer werden, man lernt ja nie aus
Der Verstand ist in dem Sinne also für mich eng verbunden mit der "Willenskraft": ich handle/reagiere rational nach einer erlernten Vorgabe, weil ich meine, dass dies mir mehr Vorteile bringt oder die Nachteile eben überwiegen würden. Erst wenn ich auch so fühle wie ich handle, die Ratio absorbiert und auf meine Gefühlswelt umgesetzt habe (das geschieht indem man dieses verstandesgemäße Handeln wiederholt = trainiert, also eine Konditionierung o. Programmierung des Gehirns vornimmt), meine ich wirklich zu "wollen", weil ich so fühle.
Grüßle
xyrill
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von xyrill: 23.11.2005 11:15.
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23.11.2005 11:13 |
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