Unterordnung - einfügen... |
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Unterordnung - einfügen... |
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Hallo zusammen,
vielleicht findet ihr das Thema komisch, aber es ging mir so durch den Kopf.
Damit eine Gesellschaft oder eine Gemeinschaft funktionieren kann, muss es Regeln geben. Meist ist es so geregelt, dass es eine gewisse Hierarchie gibt. Einer ist der Chef, einer der zweite und so weiter.
Ich finde das z. B. bei Wölfen und Hunden sehr faszinierend wie die sich zusammenfügen und jeder seine Aufgabe auf seinem Platz erfüllt. Gut, manch einer fühlt sich zu Höherem berufen und "beißt" sich hoch, aber im Prinzip erfüllt er erstmal die ihm zugeteilte Aufgabe in der dazugehörigen Stellung.
Wenn man das auf uns Menschen überträgt, z. B. in Familie, Schule oder Beruf, ist es ähnlich. Nur so ganz toll funktioniert das meist nicht.
Auf diese Fragen bin ich gekommen, weil mir ne kleine Geschichte eingefallen ist, leider weiß ich nimmer um wen es sich dabei gehandelt hat.
Eine Frau tritt in ein Kloster ein. Sie will gottgefällig leben, hat aber ihren eigenen Kopf und tut sich mit den strengen Klosterregeln sehr schwer.
Die Mutter Oberin bemerkt das natürlich und versucht ihren Willen zu brechen und verlangt unbedingten Gehorsam.
Als Aufgabe bekommt diese Nonne nun, dass sie Blumenzwiebeln in ein Beet setzen soll und zwar alle mit der Wurzel nach oben.
Als ich diese Geschichte damals gelesen habe, dachte ich für mich, dass ich das nicht könnte weil es dermaßen unsinnig ist. Aber es hat trotz allem ja auch einen Sinn, nur davon haben die Blumen nix, die gehen wohl kaputt.
Wie ist das bei euch?
Könnt ihr euch einfügen bzw. unterordnen?
Könnt ihr Autorität anerkennen?
Hättet ihr die Blumenzwiebeln so einsetzen können?
ich bin gespannt
hrabnarwen
__________________ alles fließt...
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22.05.2006 07:36 |
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Abtreter
Schwaflibus everytimus sinnlosicus
Dabei seit: 06.07.2005
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RE: Unterordnung - einfügen... |
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Zitat: |
Original von hrabnarwen
1. Könnt ihr euch einfügen bzw. unterordnen?
2. Könnt ihr Autorität anerkennen?
3. Hättet ihr die Blumenzwiebeln so einsetzen können?
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zu 1. Könnte ich mich nicht unterordnen, würd ich jetzt hier nicht schreiben können, weil ich entweder internetlos und in Armut zu Hause säße oder es mich mittlerweile nicht mehr gäbe. Letzteres wäre wohl durch nichtbeachtete Verkehrsregeln oder spätestens durch den nahrungstechnischen Eink(l)auf bedingt recht wahrscheinlich.
Ich muss Regeln beachten und nach ihnen leben, anders ist das Leben in dieser Gesellschaft nicht oder nur sehr schwer möglich.
Selbst diejenigen, die glauben, einem System trotzen zu können ("Hasse ma n Euro?"
), ordnen sich diesem duldend unter und profitieren von dem, was in dem System entsteht. Von daher gibnt es selbst da Unterordnung.
Ich wünschte nur, manchmal hätte ich den Mut zu Ausbrüchen aus diesem Trott, doch es hängt einfach zu viel daran, also ordne ich mich auch weiter unter.
2. Autorität erkenne ich an, wenn sie verdient ist. Um welche Autorität geht es bei der Frage eigentlich? Auferlegte oder von sich aus vorhandene? Ich habe eine sehr tolle Freundin, die für ihre 22 Lenze wesentlich mehr Überzeugungskraft und damit auch eine gewisse Autorität ausstrahlt als die meisten 50-jährige Chefs, die es wirklich drauf haben. Solche Autorität finde ich beachtlich und achte sie weit mehr, als denjenigen, der mir (als Vorgesetzter) vorgesetzt wird. Dieser muss erst zeigen, dass er diesen Posten auch wert ist, bevor ich ihn und seine Authorität wirklich anerkenne.
3. Es wär egal, wie rum ich die Zwiebeln einsetze, mir geht eh alles an Pflanzen ein...
Ist es so sicher, dass die Blumen nicht treiben würden? Vielleicht findet die Pflanze ja den Umweg und damit den "Mut" zum Widerstand, den ich vielleicht nicht hätte, wenn ich sie falsch herum vergraben hätte?
Treter
__________________ Schlussklausel vor der Werbung:
Forenbedingte Pseudoschlammschlachten trage ich nur per PN unter Berücksichtigung des Beibehaltens aller zur sinnvollen Klärung des Sachverhaltes notwendigen Sachlichkeit aus.
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22.05.2006 07:55 |
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hrabnarwen
Groß-Pontifex
Dabei seit: 23.10.2004
Themenstarter
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zu deiner Frage, um welche Autorität es geht
öhm, na einfach um die Autorität schlechthin
die die man vorgesetzt bekommt und die die einige Menschen einfach schon haben
und das mit den Blumenzwiebeln hast du echt gemein gelöst *g
ich hab mal aus Versehen beim Einpflanzen verschiedener Zwiebeln eine Sorte falschrum gesetzt, ich kenn mich mit dem Zeug ned wirklich aus, und die sah für mich auf beiden Seiten gleich aus, und die Blume hat sich tatsächlich verbogen und ist rausgekommen...
aber das war ja ned die Frage... *g
__________________ alles fließt...
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22.05.2006 08:09 |
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Interessantes Thema!
Also auf Dauer unterordnen wär nichts für mich !
Wenn ich neu auf einem Gebiet bin halte ich mich solang im Hintergrund und ordne mich unter ,bis ich genug Erfahrung gesammelt habe um die Zügel in die Hand zu nehmen.
Mit Autoritätspersonen steh ich meist auf Kriegsfuss denn ich lass mir nicht gern vorschreiben, wann ich was , wie zu machen habe.
Und das mit den Blumenzwiebeln: Wenn ich etwas für unsinig halte ,mach ich es garnet oder so wie ich denke das es richtig ist .
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22.05.2006 08:10 |
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RE: Unterordnung - einfügen... |
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Könnt ihr euch einfügen bzw. unterordnen?
Nach einem Jahr beim Bundesheer hat es schon ganz gut geklappt.
Könnt ihr Autorität anerkennen?
Jein. Wenn jemand ein Idiot ist, kann er so viel Autorität haben wie er will, für mich bleibt er ein Idiot. Leute die aufgrund fachlicher Kompetenz, Erfahrung und Intelligenz "am Drücker sind" bekommen den Respekt der ihnen gebührt.
Hättet ihr die Blumenzwiebeln so einsetzen können?
Ja. Bei einem Psychotest beim Bund mussten wir Schrauben der größe nach Ordnen, sie nach einem bestimmten Muster mit Mutter und Beilagscheibe zusammenschrauben, wie kleine Soldaten in Reih und Glied aufstellen und dann wieder durcheinanderbringen. Mehrmals hintereinander. Wenn man das oft genug macht, kann man das Denken ausschalten...
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22.05.2006 08:35 |
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hrabnarwen
Groß-Pontifex
Dabei seit: 23.10.2004
Themenstarter
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sehr gutes Beispiel für Unterordnung: Bundeswehr
ein Heer aus lauter selbständigen Soldaten kann ned funktionieren, da ist Unterordnung wirklich wichtig...
mir geht es mit Autorität übrigens auch so
wenn mir einer was zu sagen hat und es hat Hand und Fuß, mach ich es lieber als wenn mir einer mit was vollkommen blödsinnigem kommt und er das von mir verlangen kann, weil er am längeren Hebel sitzt...
und da kommts dann auf die Situation an
wenn ich denke ich kann mich einbringen und etwas bewegen, sag ich meine Meinung
aber in manchen Bereichen hab ich schon resigniert und weiß, dass ich gegen Windmühlen laufen würde, also lass ichs und denk mir meinen Teil...
__________________ alles fließt...
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22.05.2006 08:43 |
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bumbleroot
Ritter der Sonne
Dabei seit: 12.03.2006
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Autorität hat ein Vorgesetzter immer. Die Frage ist wie es sie einsetzt.
Vielle verwechseln Autorität mit Respekt und Anerkennung. das muß man sich erst verdienen.
Unter/Einordnen muß man sich immer irgendwo. Ansonsten ist man wohl ein menschliches Arschloch.
Bei der Arbeit gilt eigentlich immer "dessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing".
__________________ 242 Euro geschenkt!!!
TAKHTAHK
"Die Welt kann rund bleiben, damit ist jedoch schon das Maximum der Kompromissfähigkeit erreicht."
Olaf Schubert (Weltverbesserer)
... ich bin der Böse hier!
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22.05.2006 09:16 |
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Abtreter
Schwaflibus everytimus sinnlosicus
Dabei seit: 06.07.2005
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@hrabnarwen
Gemein gelöst?
Siehe Avatar...
@H4ARD4C
Dem Gehirn abgeben vor Betreten der Kaserne kann ich mich leider nur anschließen. Irgendwann funktioniert der dämliche Befehlsbefolgungsautomatismus. Schade eigentlich, finde ich, aber man nennt sich ja nicht umsonst Soldat:
Soll
Ohne
Logisches
Denken
Alles
Tun
Treter
__________________ Schlussklausel vor der Werbung:
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22.05.2006 09:18 |
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Ich schließe mich meinen Vorrednern an und ordner mich auch nur schwer unter. Es ist in der Tat schwierig sich Einem unterzuordnen, der es nicht "verdient" hat. Aber Regeln müssen alle beachten, denn so kann es passieren, wie schon Abtreter treffend erwähnt hat, dass man z.B. im Straßenverkehr umkommt.
Um mal an das Beispiel mit den Wöflen zurückzukommen, gibt es einen Unterschied zwischen Wolf und Mensch. Ein Wolf ordnet sich deshalb bedingungslos unter, weil er es von Geburt an nur so kennt. Vllt. liegt es auch daran das Wölfe, oder Tiere im allgemeinen, nur bis zum Hier und Jetzt "denken" und nicht abwiegen was evtl. doch bessr wäre. Beim Menschen ist es anders; der Mensch kann sich schon unterordnen und sollte es auch, aber dadurch dass er mehr Gehirnkapazität hat, weiss der Mensch ggf. was richtig und was falsch ist.
__________________ Das Bewußtsein bestimmt das Sein
Alfred Selacher (*1945)
Durch mein Körper tödlich das Gifte fließt,
das mir bis zum Kopfe schießt.
Die Atmung schwer, die Blicke leer,
hab keine Angst gib mir mehr.
Freuend kein Ende ich vor Augen seh,
so dass ich ewig neben dir steh.
Doch sehe ich dass du mir hilfst,
weiß ich das du mich nicht willst.
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22.05.2006 09:46 |
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Teroon
Erhabener Ritter
Dabei seit: 08.05.2006
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Hm, das mit der Unterordnung finde ich ein interessantes, aber auch schweres Thema.
Ich denke aber man sollte zwischen Unterordnung in Bezug auf Regeln und in Bezug auf Personen unterscheiden.
Die Unterordnung unter Regeln ist prinzipiell einfacher, da sie meistens eine logische Begründung haben und man sie somit nachvollziehen kann. Dazu kommt, dass man sie umgehen kann, wenn man sie für momentan nicht sinnvoll hälte (z.B. als Fußgänger auf eine Grünphase warten wenn auf 1 km kein Auto zu sehen ist). Dazu kommt, dass man bei Regeln immer die Möglichkeit sie durch gute Argumentation zu ändern, das fällt natürlich um so schwerer je anerkannter sie sind. Ist aber prinzipiell möglich.
Unterordnung unter Authorität ist schwerer, da ich hier eine Person habe, gegen die ich persönliche Vorurteile haben kann, bzw. sie einfach mögen/nicht mögen kann. Außerdem sind einzelne Personen grundsätzlich deutlch weniger logisch und nachvollziehbar.
Bei mir ist es so, dass viel darauf ankommt, wie die Authorität ausgeübt wird. Wenn die Person gezeigt hat, dass sie die Authorität verdient, dann ist es völlig ok. Wobei zu guter Authorität gehört, dass man Kritik annimmt und keine bedingungslose Unterordnung verlangt. Das einzige Gebiet wo totale Unterordnung bedingt sinvoll ist ist die Armee.
Nun zu den Blumenzwiebeln:
Ich hätte mich geweigert und argumentiert, dass es absolut sinnlos ist und nicht mit meinen christlichen Vorstellungen zu vereinbaren ist lebewesen, auch wenn es nur Pflanzen sind, in einer Lage zu versetzen, in der sie potentiell Schaden nehmen könnten.
__________________ Wer seine Mitte nicht verliert ist unüberwindlich
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22.05.2006 11:31 |
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