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Zum Ende der Seite springen Pagan
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Striga Jawbreaker Striga Jawbreaker ist weiblich
Böse Hexe des Südwestens


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Dabei seit: 25.05.2005

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Gut gesagt.

Ich befasse mich auch eifrg mit dem Thema (insbesondere Runen), denn man sollte sich schon soviel Wissen wie möglich aneignen,um zu wissen,worüber man spricht. So wird man auch besser argumentieren können,falls man seinen Glauben einmal verteidigen muß.

Übrigens stand in einem Mythologie-Buch, daß die Wikinger den Christengott zunächst ihrem eigenen Götter-Pantheon hinzugefügt hatten und das Christentum erst um die erste Jahrtausendwende unserer Zeittrechnung etwas mehr Fuß faßte. Es wurden Gußformen für Amulette gefunden, mit denen sowohl Mjölnir-Amulette als auch Kreuze gegossen werden konnten.

Weiß nicht,was ihr dazu meint,aber meiner persönlichen Meinung nach ist/war das eigentlich gar keine so falsche Einstellung.Das hieße nämlich,daß der Christengott auch nur eine Gottheit unter mehreren ist.Und auf die gane Welt bezogen sowieso. Man könnte sich vorstellen,daß der Glaube an die alten Götter neben dem Christentum genauso existieren könnte. Aber das ist,wenn man sich Geschichte,das missionarische Element in der christlichen Lehre,die Gesellschaft,usw.ansieht,wohl utopisch.
Außerdem gibt es leider zuviele Unwissende und Halbwissende,die mit den alten Göttern Schindluder treiben und sie so in den Schmutz ziehen.
Folge: Der alte Glaube hat einen schlechten Ruf.

Fazit: wichtig ist sich so gut es geht ,zu informieren.

__________________
Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist das nicht das Ende!
(Verfasser unbekannt)
09.11.2007 23:28 Striga Jawbreaker ist offline E-Mail an Striga Jawbreaker senden Beiträge von Striga Jawbreaker suchen Nehmen Sie Striga Jawbreaker in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Striga Jawbreaker in Ihre Kontaktliste ein YIM-Name von Striga Jawbreaker: metal_grand_duchess
NineBerry NineBerry ist männlich
Inquisitor-Meister


Dabei seit: 28.02.2005

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Ich weiß ja nicht, was du mit "Glaube an die alten Götter" meinst. Aber wirklich glauben, dass bei einem Gewitter irgendwo Thor herumfliegt und seinen Hammer schwingt, so dass es donnert, wirst du wohl kaum.

Die germanischen Götter sind genauso wie alle anderen Götter Anthropomorphisierungen von Naturerscheinungen, die man damals noch nicht anders erklären konnte. So wie ich das Neuheidentum verstehe, geht es den meisten eigentlich auch nicht darum, an die Existenz irgendwelcher Götter zu glauben, sondern es stellt eine Gegenbewegung zum Christentum einerseits, aber auch einer rein anthropozentrischen Technik-Kultur andererseits dar. Ist also so etwas wie ein "naturverbundener Atheismus".

Der Mensch braucht in seinem Leben in gewissem Maße Rituale und Zeremonien. Und das Neuheidentum findet es angenehmer, diese auf Naturereignissen (wie dem Jahreszyklus) zu basieren als auf der schizophrenen Idee, ein menschgewordener Gott musste sich selbst geißeln, um die von ihm den Menschen auferlegten Strafen zu tilgen.
10.11.2007 13:04 NineBerry ist offline E-Mail an NineBerry senden Homepage von NineBerry Beiträge von NineBerry suchen Nehmen Sie NineBerry in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie NineBerry in Ihre Kontaktliste ein
VigilNoctis VigilNoctis ist weiblich
MODernisierte Irre


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Dabei seit: 19.10.2004

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Zitat:
Original von Nineberry
Ich weiß ja nicht, was du mit "Glaube an die alten Götter" meinst. Aber wirklich glauben, dass bei einem Gewitter irgendwo Thor herumfliegt und seinen Hammer schwingt, so dass es donnert, wirst du wohl kaum.


Es wird hier nicht von Naturrhythmen gesprochen sondern von Göttern, wie in dem Zitat unten ersichtlich, dass auch Striga bejaht. Das ist ziemlich eindeutig.
Und wenn die eine Gottesidee schizophren ist (warum eigentlich dieses Wort?), dann sollte das doch auch für die anderen gelten...


Zitat:
Original von Einherjer
Die alten Götter sind nicht tot, sie wachen immernoch über uns

die alten Werte werden bald wieder gesetz sein, Ehre, Stolz und Tapferkeit,

denn auf diesem heuchlerischen Haufen selbstgefälligkeit auf dem unsere Welt gebaut ist, kann nichts wachsen,

das uns auch nur eine Sekunde lang am Leben halten könnte!


21 .... 22 .... 23 ... Schon wieder drei Sekunden überlebt. Das scheint nicht hinzuhauen... verlegen
Schade, dass du den recht vernünftigen zweiten Teil deines Postings durch so einen Anfang dermaßen ins lächerliche gezogen hast...

Es ist mir zusätzlich ziemlich wurscht, welchen Teil der Vergangenheit man idealisiert - ob wie hier die nordeuropäischen Lebensgewohnheiten, oder wie anderswo häufiger entweder die Kelten und/oder Mitteleuropa als homogene, samttragende Marktmenschenmenge - es geht an der Realtität meilenweit vorbei.
Deine Vorwürfe von oben sind leere Phrasen. Wenn dir soviel an den alten Werten liegt, dann leb sie und heul nicht rum. Niemand hindert dich dran, ehrenvoll, stolz oder tapfer zu sein. Überraschenderweise wird das auch heute noch hoch gehandelt.
Möglicherweise hat nicht jeder die gleichen Ziele wie du. Aber stell dir vor, dass war schon immer so. Auch damals. "Ehrenvoll, tapfer und stolz" war schon immer nur der Gewinner einer Auseinandersetzung. Der Rest ist heute und war damals der Verlierer - wobei das heute möglicherweise einen leicht gesunkenen Lebensstandard ausmacht und damals vielleicht eher einen grauenvollen Tod.
Meine Präferenzen sind mir hier sehr klar...

__________________



People are more violently opposed to fur than leather because it's safer to harass rich women than motorcycle gangs.

The single biggest problem with communication is the illusion that it has taken place. - George Bernard Shaw

My opinions may have changed, but not the fact that I am right. - Ashleigh Brilliant

Just remember: if the world didn't suck, we'd all fall off.

10.11.2007 13:42 VigilNoctis ist offline E-Mail an VigilNoctis senden Homepage von VigilNoctis Beiträge von VigilNoctis suchen Nehmen Sie VigilNoctis in Ihre Freundesliste auf
NineBerry NineBerry ist männlich
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Dabei seit: 28.02.2005

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Zitat:
Original von VigilNoctis
Es wird hier nicht von Naturrhythmen gesprochen sondern von Göttern, wie in dem Zitat unten ersichtlich, dass auch Striga bejaht. Das ist ziemlich eindeutig.


Ja. Ich wollte aber darauf hinaus, dass dies nicht für die neuheidnische "Bewegung" als ganzes repräsentativ ist. Die meisten Leute, die ich aus dieser Richtung kenne, glauben nicht an irgendwelche Götter oder Lebensbäume oder so etwas, sondern verwenden den mythischen Hintergrund eben als Kontext für persönliche und soziale Strukturierung.

Zitat:
Original von VigilNoctis
Und wenn die eine Gottesidee schizophren ist (warum eigentlich dieses Wort?), dann sollte das doch auch für die anderen gelten...


Das Wort "schizophren" verwende ich bewusst für den christlichen Gott. Dieser ist es ja, der drei Persönlichkeiten in sich vereint, die dann sogar miteinander streiten (Lass diesen Kelch usw.)

Die Idee, dass Götter wie Thor oder Odin existieren oder die Sonne mal von einem Wolf verschlungen wird, ist natürlich genauso abwegig. Wie schon erwähnt, ist aber dieser wörtliche Glaube meistens kein Bestandteil der Menschen, die sich als Neuheiden bezeichnen.

Davon abgesehen sind vielen (mir auch) die germanischen Götter (zumindest in der Form, wie sie überliefert wurden und heute gesehen werden) einfach sympathisch. Sie sind den Menschen in der Art, wie sie agieren (mit ihren Gefühlen und Wünschen und ähnlichen täglichen Problemen) sehr ähnlich. Sie zwingen den Menschen keinen detaillierten Moralkodex auf, sondern halten zu Eigenständigkeit und Lebensfreude an.

Der bekannte afroamerikanische atheistische Rapper Greydon Square hat in einem Interview auf die Frage, wenn er sich einen Glauben aussuchen müsste, welchen er dann wählen würde, geantwortet, der germanische Götterglaube sei ihm am sympathischsten, weil er ein erfülltes und freudiges Leben im Diesseits mit einem ebensolchen im Jenseits belohnt. (Statt Demut und Gottpreisung hier und dann ewige Gottpreisung dort)

Ansonsten bin ich mit Vigil natürlich einer Meinung: Man sollte sich nicht auf die Ideen anderer (ob jetzt Jesus, Paulus oder Thor) verlassen und davon blenden lassen, sondern die Realität so sehen wie sie ist und dann rational handeln (Mit dem Gehirn als Entscheidungsträger und dem Herzen als Berater)

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von NineBerry: 10.11.2007 14:10.

10.11.2007 14:09 NineBerry ist offline E-Mail an NineBerry senden Homepage von NineBerry Beiträge von NineBerry suchen Nehmen Sie NineBerry in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie NineBerry in Ihre Kontaktliste ein
Mulciber Mulciber ist männlich
The horror! The horror!


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Dabei seit: 17.06.2006

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Zitat:
Original von NineBerry
Das Wort "schizophren" verwende ich bewusst für den christlichen Gott. Dieser ist es ja, der drei Persönlichkeiten in sich vereint, die dann sogar miteinander streiten (Lass diesen Kelch usw.)


Das ist so nicht Korrekt - es existiert ein einziger Gott der in verschiedenen Formen sich zeigt,
wie eben auch Wasser als Dampf und Eis existieren kann, neben dem flüssigen Zustand, aber nie sein "Wasser-sein" verlässt.

[Das nur als Anmerkung]

Und zu Odin, Zeus, Jesus und all dem - gähn - da halte ich mich an Feuerbach.

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"Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
10.11.2007 14:25 Mulciber ist offline E-Mail an Mulciber senden Beiträge von Mulciber suchen Nehmen Sie Mulciber in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Mulciber in Ihre Kontaktliste ein
VigilNoctis VigilNoctis ist weiblich
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Zitat:
Original von NineBerry
Zitat:
Original von VigilNoctis
Es wird hier nicht von Naturrhythmen gesprochen sondern von Göttern, wie in dem Zitat unten ersichtlich, dass auch Striga bejaht. Das ist ziemlich eindeutig.


Ja. Ich wollte aber darauf hinaus, dass dies nicht für die neuheidnische "Bewegung" als ganzes repräsentativ ist. Die meisten Leute, die ich aus dieser Richtung kenne, glauben nicht an irgendwelche Götter oder Lebensbäume oder so etwas, sondern verwenden den mythischen Hintergrund eben als Kontext für persönliche und soziale Strukturierung.


Ah, danke. Damit konnte ich jetzt deinen Beitrag hier besser einordnen und stelle fest, dass es der erste Beitrag on-topic ist. Zunge
Es fällt mir unheimlich schwer, diese ganzen "Label" auseinanderzuhalten. Wenn sich eine Person als paganistisch, heidnisch, New Age oder gar spirituell bezeichnet, ist mir nie ganz klar, was genau jetzt dahintersteckt.
Wie man am Threadersteller sieht, geht das aber offensichtlich selbst den Leuten so, die sich selbst zu diesen Gruppen zählen zwinkert
Aber wer sich an Mythen orientiert, ist sicherlich nicht an statischen Definitionen und Erklärungen interessiert...

Es ist mir im übrigen auch egal, ob die Gottheit aus der Bibel stammt oder aus Mythen, ob sie eine menschliche Form hat oder ein ungreifbares Konzept aka "der Geist", "die Kraft" oder wie auch immer. Das ist aus meiner Sicht das gleiche Konzept der Fremdbestimmung.
Insofern stimmen wir uns hier einfach mal gegenseitig zu zwinkert


Zitat:
Original von NineBerry
Zitat:
Original von VigilNoctis
Und wenn die eine Gottesidee schizophren ist (warum eigentlich dieses Wort?), dann sollte das doch auch für die anderen gelten...


Das Wort "schizophren" verwende ich bewusst für den christlichen Gott. Dieser ist es ja, der drei Persönlichkeiten in sich vereint, die dann sogar miteinander streiten (Lass diesen Kelch usw.)

Ich bin nicht so firm in Bibelgeschichten. Der Schreibstil ist einfach zu schrecklich *hust*
Was hat es mit den Streitereien bzw. dem Kelch auf sich?
(Nach dieser Antwort hör ich dann auf, off-topic-Fragen zu stellen Zunge )

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10.11.2007 14:57 VigilNoctis ist offline E-Mail an VigilNoctis senden Homepage von VigilNoctis Beiträge von VigilNoctis suchen Nehmen Sie VigilNoctis in Ihre Freundesliste auf
NineBerry NineBerry ist männlich
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Dabei seit: 28.02.2005

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Zitat:
Original von VigilNoctis
Was hat es mit den Streitereien bzw. dem Kelch auf sich?


Die Idee der heiligen Dreifaltigkeit stammt nicht direkt aus der Bibel. In den ersten Jahrhunderten der Geschichte des Christentums waren sich die Christen untereinander nicht einig, ob Jesus Gott ist oder nicht und wie die Beziehung zwischen Gott und Jesus gestaltet ist. Beim berühmten Konzil von Nicäa (4. jhd) wurde dann diese Idee der "Dreifaltigkeit" mehr oder weniger als Kompromiss zwischen verschiedenen Seiten ausgehandelt. Danach sind Gott, Jesus und heiliger Geist drei verschiedene Ausgestaltungen des einen Gottes, die es aber schon von Anbeginn der Zeit gab (Jesus gab es also schon vor seiner Geburt, so wie er auch nach seinem Tod weiterlebt).

Im neuen Testament findet man verschiedene Stellen, bei denen die Handlungen Jesus nun aber gar nicht zu dieser Einheit Gottes in drei Ausprägungen passt:
  • Jesus erklärt an verschiedenen Stellen, dass er verschiedene Dinge nicht weiß, die nur der Vater im Himmel weiß.
  • Jesus erklärt an mehreren Stellen, dass er nicht selbst Wunder wirkt, sondern nur im Auftrag des himmlischen Vaters
  • Jesus betet zum himmlischen Vater
  • Jesus bittet am Abend vor seiner Verhaftung in einem Gebet "Lass diesen Kelch an mir vorübergehen", er hat also Angst vor der Folter und Hinrichtung. (Ziemlich lächerlich, was sind schon so ein paar Stunden Folter, wenn man davor und danach unendlich lange in Herrlichkeit über das Sein regiert)
  • Am Kreuz ruft Jesus "Vater, wieso hast du mich verlassen?"
10.11.2007 15:30 NineBerry ist offline E-Mail an NineBerry senden Homepage von NineBerry Beiträge von NineBerry suchen Nehmen Sie NineBerry in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie NineBerry in Ihre Kontaktliste ein
Dlardrageth Dlardrageth ist männlich
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Dabei seit: 25.07.2007

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Heh, hier ist doch gleich mal ein wirklich interessanter Thread.
Ich werde mich hier einfach mal prinzipiell NineBerry anschliessen - so wie sich seine Einträge lesen ist er ohnehin viel bewanderter in der Materie, als ich es auch an meinen besten Tagen sein könnte.
Ich selbst bin Agnostiker, d.h. ich sage auf die alte Frage "Gibt es einen Gott" nicht wie ein Atheist "Es gibt keinen Gott" sondern "Ich weiss es nicht / kann es nicht wissen.". Bevor ich einen definitiven Standpunkt zu Schlecht oder Recht dieser oder jender Religion einnehmen könnte müsste man mir ersteinmal unwiederlegbar die schiere Existenz des jeweiligen Pantheons bzw der monotheistischen Gottheit beweisen - etwas das in den letzten 50.000 Jahren noch keinem Schamanen, Priester, Kleriker oder was auch immer gelungen ist.
In meiner persönlichen Weltsicht ist und war das Leben als Priester dem des durchschnittlichen Menschen einfach schon immer vorzuziehen, weil es nicht nur Bequemlichkeit, sondern obendrein politische Macht beinhaltete.
Aber die alte Diskussion dazu gehört nicht hierher.
Zum Thema:
Wir haben generell Religionsfreiheit. Und auch, wenn in Deutschland rein rechtlich die Asatru ( Eigenbezeichnung derer, die an die Asen glauben ) nicht dazugehören, heisst das faktisch nur, dass man eben überall wo diese Angabe erforderlich ist "andere / keine Konfession" einträgt. Glauben kann man auch ohne das Verständniss und die Akzeptanz der Gesellschaft.
Was die Auswahl einer der alten Religionen als Basis der eigenen angeht sollte - meine persönlich Meinung hier - jeder, der sich dafür entscheiden möchte, aufgrund der lückenhaften Definition der Materie, die Parameter seines persönlichen Glaubens selbst definieren. Das erfordert ausreichend viel Aufwand, und damit intensive Beschäftigung / Auseinandersetzung mit dem Stoff, um hinterher aufgrund einer fundierten Basis sagen zu können: Hier, daran glaube ich.
Im Grunde muss man also, wenn man sich eine dieser lückenhaft überlieferten Religionen als Basis des eigenen spirituellen Selbst- und Weltverständnisses aussuchen möchte, seine Religion vollständig selbst definieren - eben all die Schritte selbst durchkauen, die einem die grossen Weltreligionen abnehmen. Das ist von Vorteil, denn mit Sicherheit wird man daran wachsen und im Lauf des Prozesses viel über sich selbst lernen.
Die nordische Mythologie ist meiner Ansicht nach weder besser noch schlechter für eine solche Selbstdefinition geeignet als, sagen wir, der keltische oder meinetwegen Altegyptische Glauben. Bei genauer Betrachtung wird man in den meisten alten Religionen viele Parallelen finden, da jede Gottheit für einen moralischen / ethischen Wert steht, der in den einzelnen Völkern universell vorhanden ist. Jedes Volk, das in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt wurde, wird demnach eine dahingerichtete Gottheit vorweisen können, ob sie nun Mars, Nike, Pallas, Andraste oder eben Thor heisst.

Fazit: Definiert Eure moralischen und ethischen Werte, legt Eure Prioritäten für Euer Selbst- und Weltverständniss fest und gebt den einzelnen Aspekten dann hinterher Namen.

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Wer die Wahrheit sagt, sollte immer einen Fuss im Steigbügel haben !
12.11.2007 07:55 Dlardrageth ist offline E-Mail an Dlardrageth senden Beiträge von Dlardrageth suchen Nehmen Sie Dlardrageth in Ihre Freundesliste auf
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