Sprichwörter, woher und was bedeuten sie? |
Prudence
Hexe vom Dienst und Kindliche Kaiserin
Dabei seit: 24.04.2005
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Hab auch einige Sachen gefunden:
Abstauben:
Manche Müller steckten sich den Teil des Getreides, der beim Mahlen als Staub aufging, in die eigene Tasche und betrogen damit die Bauern.
Jemanden etwas Abknöpfen:
Früher trugen Adelige und gut betuchte Menschen Knöpfe aus Gold an ihren Jacken. Diese Knöpfe wurden häufig als Belohnung an Bedienstete abgegeben.
An den Hut stecken:
Bei unehrenhafter Entlassung aus der Arme bekam der Soldat eine Papierblume an den Hut gesteckt und war somit gebranntmarkt.
Auf den Nägel brennen:
Um die Messe mitlesen zu können, befestigten Mönche früher Kerzen auf ihren Daumennägeln. Wenn die Messe zu lange dauerte, wurden die Kezen gefährlich kurz.
Kalte Füße bekommen:
Im früheren Glücksspiel pokerte man im verborgenen kalten Kellern. Und wer sich den Gewinn sichern wollte, sprach von kalten Füßen, um abbrechen zu können *schulternheb*
Geld auf den Kopf hauen:
Im Mittelalter war es üblich, beim bezahlen die Münze mit der Zahl nach oben zu legen. Die Kopfseite lag somit unten
Kein Blatt vor den Mund nehmen:
Theatersprache: Der Schauspieler blieb unerkannt, indem er sich ein Blatt vor den Mund hielt.
Senf dazugeben:
Im 17.Jh. gab der Wirt, der was auf sich hielt, gerne Senf zu jedem Mahl, ob es passte oder nicht, um seine Speisen mit dem kostbaren Gewürz aufzuwerten.
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*miau*
"If at first the idea is not absurd then there is no hope for it!"
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Prudence: 15.08.2006 10:40.
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15.08.2006 10:39 |
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Blendwerk
Geheimer Meister
Dabei seit: 18.06.2005
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Nachtigall, ick hör' dir trapsen - Der Berliner drückt damit aus, dass er etwas bereits im Voraus bemerkt bzw. „den Braten gerochen“ hat. Kommt vom Liederbuch "Des Knaben Wunderhorn".
__________________ http://zeitzeuge.blog.de
"Don`t be afraid to try something new. Remember that amateurs build the Ark. Professionals the Titanic."
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26.08.2006 14:45 |
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Etwas ist "Nullachtfünfzehn"
Die Redewendung „nullachtfünfzehn“, die abwertend für Gewöhnlichkeit und Mittelmaß steht,
entstammt der Soldatensprache und geht auf diese Waffe zurück.
Sie entstand aus den ständigen Wiederholungen im Waffenunterricht am MG 08/15, derer die Soldaten schnell überdrüssig wurden.
Eine weitere Herleitung besteht darin, dass die 1914 produzierten MGs (nullachtvierzehn) besser verarbeitet waren, als die 1915 hergestellten (nullachtfünfzehn).
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26.08.2006 15:59 |
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Zum Thema "mausetot" sein:
Wenn man gähnt, soll man sich die Hand vor den Mund halten. Warum? Weil man früher glaubte, dass sonst die Seele entweichen könne. Die Seele tritt oft in Tiergestalt auf, so z. B. in Form einer (weißen) Maus. Es gibt auch eine Sage:
In Thüringen bei Saalfeld auf einem vornehmen Edelsitze zu Wirbach hat sich anfangs des 17. Jahrhunderts folgendes begeben: Das Gesinde schälte Obst in der Stube, einer Magd kam der Schlaf an, sie ging von den anderen weg und legte sich abseits, doch nicht weit davon, auf eine Bank nieder, um zu ruhen. Wie sie eine Weile still gelegen, kroch ihr zum offenen Maule heraus ein rotes Mäuselein. Die Leute sahen es meistenteils und zeigten es sich untereinander. Das Mäuslein lief eilig nach dem gerade geklefften Fenster, schlich hinaus und blieb eine Zeitlang aus. Dadurch wurde eine vorwitzige Zofe neugierig gemacht, so sehr es ihr die anderen verboten, ging hin zu der entseelten Magd, rüttelte und schüttelte an ihr, bewegte sie auch an eine andere Stelle etwas fürder, ging dann wieder davon. Bald danach kam das Mäuselein wieder, lief nach der vorigen bekannten Stelle, da es aus der Magd Maul gekrochen war, lief hin und her, und wie es nicht ankommen konnte, noch sich zurechtfinden, verschwand es. Die Magd aber war tot und blieb "mausetot". Jene Vorwitzige bereute es vergebens.
Quelle: "Deutsche Mythologie", Paul Herrmann
__________________ I AM the God Thor,
I am the War God,
I am the Thunderer!
Here in my Northland,
My fastness and fortress, Reign I forever!
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26.08.2006 23:54 |
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Ich geh mal "Austreten"
Das kommt aus dem Mittelalter : Und zwar waren die Toilettenhäuschen (Toiletten-Erker) an den Burgmauern angebracht .Sie waren entweder aus Holz oder gemauert.
Und wenn jemand das stille Örtchen besuchte musste er auf den "Austritt"
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05.12.2006 07:44 |
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Blendwerk
Geheimer Meister
Dabei seit: 18.06.2005
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14.03.2007 15:57 |
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Blendwerk
Geheimer Meister
Dabei seit: 18.06.2005
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Wollte keinen neuen Thread deswegen aufmachen, also hier rein:
ItaKa:
Das abwertende Wort für Italiener war früher Soldatensprache im 2. Weltkrieg und stand für Italienischer Kamerad.
Fand ich ganz interessant.
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07.07.2007 03:28 |
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Mülli
Meister
Dabei seit: 24.07.2007
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Servus!
Kann mir hier vll. jmd. weiterhelfen, zu der Redewendung... "Halt die Ohren steif"?
Danke im Voraus!
MfG, Mülli!
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24.07.2007 16:25 |
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Xtra
Animus virulentus
Dabei seit: 07.02.2005
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Zitat: |
Original von Mondenkind
Auch wenn es für den Menschen in Wirklichkeit sehr schwer ist, die Ohren steif zu halten und nicht hängen zu lassen …" |
Bei mir ist es andersrum, die wollen beim Besten Willen nicht haengen.
__________________ [Sick:Nature]
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Fluctuat nec mergitur! Praege!
Every once in a while someone does something so stupid and selfish that it causes me to step out of my little hermit shell and take action.
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Rechtschribfehler gefunden? Sei bitte so Sozial und lass ihn in seiner gewohnten Umgebung, auch Rechtschreibfehler haben gefuehle,...
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07.09.2007 08:50 |
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