Was bitte ist 'EMO' ? |
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Es gibt hier keine Emos, folglich kann niemand etwas zum Lebensgefühl sagen.
Schau doch mal in einem Emo-Forum vorbei. Dort finden sich bestimmt erklärungswillige Probanden.
Was vielleicht dazu kommt, ist dass Emos das beste sind was den Grufties passieren konnte. Sie haben uns alle Vorurteile abgenomme. Heute kann jeder Goth auf Vorwürfe mit stolzgeschwellter Brust antworten "Nein, wird sind nicht dauerdepri und ritzen uns nicht, das die Emos."
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07.02.2009 23:49 |
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Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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Es ist so coool zu lesen wie Gothen auf Herbstdepression sich gegensteitg per Schrift an die Eier gehen
Also ganz ehrlich:
- Über Emos reden?
- Warum nicht gleich mit Nazis reden?
[Finden wir sicher etwas heraus, was wir noch nicht wussten
]
- Muss man jetzt seinen Arsch in jeden Kopf stecken?
- Oh, Zeus - groß ist die Anzahl der Dinge, die ich nicht wissen will.
Zitat: |
Original von Coal Black Smith
Naja, da ich kein Grufti bin, habe ich auch nicht versteckt die Frage gestellt, ob man als Grufti EMO gut finden darf. Sondern mich hat das wirklich interessiert, was das ist und vor allem was daran so reizvoll ist.
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Die Frage hier ist, willst du hören, was Emos denken, dass reizvoll ist oder willst du einen Soziologen?
Ich denke, dass Emo-sein deswegen überhaupt ermöglicht wird, weil wir in einer Welt leben, in denen Grenzen dafür da sind, dass sie überschritten werden und jeden Tag die Anzahl der Möglichkeiten wächst (und der selbst ernannten Musikstile), jeder will etwas "Sein", darstellen, Respekt, Anerkennung oder wenigstens Hass.
Emos werden nicht gehasst. Sondern: Gehasste nenenn sich jetzt Emos, formieren sich und gehen im Mief der Gruppe ein.
Im Mief der Gruppe ist alles so viel angenehmer.
Im Mief der Gruppe darf man auch mal weinen.
Im Mief der Gruppe darf man auch mal lachen.
(Klar, Emos zeigen alle Arten von Gefühlen!)
Der Punkt nur, alle anderen Menschen haben auch Gefühle, darauf kann man wirklich nun kein Monopol erheben oder sich sagen "wau, ich habe ja sowas von Gefühle" (bzw. man hat leider das praktische Gefühls-maxometer-gerät noch nicht erfunden) und so hat man dann eben nicht nur Gefühle, sondern muss sie auch permanent der Welt mitteilen in dem wirren Gefühl, dass:
"Je mehr Gefühle ich mitteile, desto mehr Gefühle habe ich / bzw. desto "tiefer und wahrer" sind meine Gefühle".
Man muss nicht weit denken (und sogar PUR Hörer erkennen schnell), da liegt ein Fehler, denn Gefühle werden weder tiefer, noch wahrer, noch stärker wenn man sie permanent kommuniziert.
Darin liegt der große Bruch - die große Faszination.
Wir Leben in einer Welt der Räume (siehe: Foucault) und einer Welt des Internets, wo man nicht jemand per Stille kommunizieren kann, dass man gerade "nicht reden kann", man muss es schreiben: "ich kann gerade nicht sprechen" oder ein Bild malen, zeichnen, photoshoppen - wo man seine "innere Qual" in Kunst verpackt.
(Kunst - ein Wort ohne Inhalt)
Warum das überhaupt faszinierend ist?
Es sind Kinder, bzw. Kinder, die gerade beginenn Brüste zu entwickeln und unter der Decke ihren ersten Samenerguß erleben (oh, was ist das?) und ich glaube ich muss niemanden sagen, dass die Zeit kompliziert wird und gleichzeitig wird auch das Zeitalter ("die Generation") kompliziert - undurchsichtiger, mehr Wahlmöglichkeiten, mehr Freiheit und:
"Mehr Freiheit, mehr Ambivalenz", bzw. "Mehr Freiheit, mehr arbiträre Wahlen"
Das Kinder (bzw. "Jugendliche") deswegen etwas suchen, was ihnen halt gibt, verstehe ich. Das kann die Kirche sein oder Drogen oder eben ein "Lebensstile", dann gibt es Gothic (was aber irgendwie alt ist oder cyber), Punk (war auch schon mal cooler) oder Emo.
Emo - kann jeder mitmachen, vom Nerd bis zum ex-Britney Fan, man muss gar nicht mal mehr tun als einfach permanent und überall zu kommunizieren,
das ist Ideal - das tun die Kinder von heute sowas: Kommunizieren, chaten, reden, sprechen, smsen - also: Eigentlich ist Emo nur ein Zeug der Zeit und nicht mehr als die ewige, alte und bitch von einer Suche nach Existenz, Gruppe und Identität.
Oder um es auf einen Punkt zu bringen:
Emo ist modern, sogar im schlechten Sinne post-modern als neue Form ohne neuen Inhalt, weil die Frage die gleiche bleibt, aber die Antworten sich ändern.
Das hilft dir natürlich nicht im klassichen Sinne weiter, aber alle anderen Beantwortungen der Frage sind seltsame Lügenkonstrukte etwas mehr zu erzeugen, als die Suche nach "Wer bin Ich" in den Köpfen von Kindern.
Zitat: |
Original von hrabnarwen
und erwarten kannst du viel Mulci
aber das Leben ist kein Wunschkonzert *lach |
Habe ich auch nie behauptet, aber:
Hier wird ja auch eine Erwartungshaltung an mich gerichtet, bzw. als mich im Sinne von einer Forumsperson und als "Person innerhalb eines Forums", was ich von Forum zu Forum springend schon seit Jahren bin, habe ich die Angewohnheit entwickelt, dass es sinnige Fragen gibt und Fragen, die man so einfach und leicht per google beantworten kann, dass ich mich ernsthaft frage: "wtf?"
Etwas anderes ist, wenn man eine Diskussion über ein Thema eröffnet und dazu bestimme Frage in den Raum wirft, z.B.
"Passiert dem Begriff `emo´ nicht das gleiche wie dem Begriff `industrial´?"
Das wären interessante Fragen.
Aber "Was ist ein emo?" - da hilft wirklich ein emo Forum mehr aus.
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Mulciber: 08.02.2009 05:48.
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08.02.2009 05:12 |
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Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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Zitat: |
Original von messias
EDIT:
Zitat: |
Das Kinder (bzw. "Jugendliche") deswegen etwas suchen, was ihnen halt gibt, verstehe ich. Das kann die Kirche sein oder Drogen oder eben ein "Lebensstile", dann gibt es Gothic (was aber irgendwie alt ist oder cyber), Punk (war auch schon mal cooler) oder Emo.
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du hast MacDonalds und WOW vergessen |
Danke für die Anmerkung - WOW ist natürlich die Alternative oder Magic Karten und Aggro Berlin Hip Hop, ich finde sehr neutral gesehen haben Black Metal und Aggro Hip Hop so viel gemeinsam - beinahe beängstigend.
(Beispiele: normiertes Wertesystem nach "streetcredibility" oder "trueness" - das Gegenteil davon ist in beiden Fällen: "gay" / Mord ist nicht nur gegen andere Musikrichtungen, sondern auch innerhalb (siehe Burzum und 2pac) seht beliebt / etc...)
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
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08.02.2009 05:37 |
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also ich finde den Thread hier gar ned so schlecht
wenn man bedenkt, wie sich alle erst über die Frage aufgeregt haben *lach
__________________ alles fließt...
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08.02.2009 09:56 |
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Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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Zitat: |
Original von hrabnarwen
also ich finde den Thread hier gar ned so schlecht
wenn man bedenkt, wie sich alle erst über die Frage aufgeregt haben *lach |
Ist ja auch eine wirklich eine spannende Diskussion aufgeworfen worden.
Aber, ich zitiere mal aus:
http://www.emostar.de/emo-forum/f-steckbrief-9/
"Zuerst mal ein Hallo an alle.
[...]
In meiner Freizeit lese ich sehr gerne und viel, zeichne, tanze, gehe mit Freunden weg, singe, schauspielere, gehe spazieren und tagträume [wobei ich letzteres eigentlich ständig tue].
Zum Thema Musik: Ich höre sehr, sehr viel Musik und kann nicht ohne. Hauptsächlich höre ich Metal, Punk, Gothic, Hardcore und Rock und sehr viele Subgeneres davon. Und als Kontrast dazu diverse Musicals.
Ich kann vieles nicht gut in Worte fassen, darum versuche ich garnicht erst, mich weiter selbst zu beschreiben, am besten, ihr macht euch euer eigenes Bild über mich.
[...]"
Wenn man dann zehn Steckbriefe durchgelesen hat, hat man zwar nicht neues gelernt, aber sich unglaublich gelangweilt und das ist ja auch ... nicht schlecht .... oder?
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
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09.02.2009 09:55 |
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