Boykott von diversen Konzernen |
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Boykott ist die einzige direkte Waffe der Konsumenten gegen die Produzenten. Diese sollte man auch nutzen - entsprechendes Verantwortungsbewusstsein für kapitalistische Zusammenhänge in der Gesellschaft vorausgesetzt.
Und das Gegenargument eines unorganisierten Boykotts ist ja nun wirklich die älteste Opportunistenausrede (mindestens 70 Jahre alt), um sich vor seiner individuellen Verantwortung für gesellschaftspolitische Sachverhalte zu drücken.
Zitat: |
Original von Raistlin
Nichts. Ich achte auf Qualität, nicht auf Firmenpolitik. Ansonsten käme man aus dem Boykottieren ja gar nicht mehr heraus. |
Wenn Du gar nichts boykottierst, dann bist Du sicherlich der letzte, der davor Angst haben müsste, dass er auf irgendeine seiner Annehmlichkeiten verzichten müsste, Herr Sorglos. Kurz mit Deinen Worten zusammengefasst: Wo man nicht drin ist, muss man auch gar nicht mehr herauskommen.
__________________ "Imagination is more important than knowledge. For knowledge is limited […]."
-- Albert Einstein
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23.05.2008 11:26 |
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Judas
Prinzessin
Dabei seit: 16.04.2006
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Original von Steppenwolf
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Original von Raistlin
Nichts. Ich achte auf Qualität, nicht auf Firmenpolitik. Ansonsten käme man aus dem Boykottieren ja gar nicht mehr heraus. |
Wenn Du gar nichts boykottierst, dann bist Du sicherlich der letzte, der davor Angst haben müsste, dass er auf irgendeine seiner Annehmlichkeiten verzichten müsste, Herr Sorglos. Kurz mit Deinen Worten zusammengefasst: Wo man nicht drin ist, muss man auch gar nicht mehr herauskommen. |
Euch Gutmenschen würde mal ein Wochenendseminar bei mir guttun "Eine gute Portion Gleichgültigkeit hat noch keinen umgebracht". Dein schönes Argument vonwegen "wo man nicht drin is..." Ist im Prinzip auch das beste Gegenargument. Die meisten Boykottversuche entstehen daraus, dass sich irgendeiner schlecht behandelt fühlt und ihnen deshalb eins auswischen will. Aus heiterem Himmel hab ich noch niemanden irgendwas boykottieren sehen - denn nur der betroffene Hund bellt :>
So ein richtiger Boykott hat den faden Beigeschmack von Gleichstellung, klar - ihr seid hier eh alles rote Socken, das stört euch wahrscheinlich nicht. Aber für mich ist das nix - es dreht sich noch nicht einmal um "ich kann doch eh nix dran ändern"... (Ich wähl, schließlich auch, obwohls ja nix bringt... xD) nein, es ist mir schlichtweg zu mühsam mir auch noch um die 2 Euro von Müller für die NPD einen Kopf zu machen. Im Prinzip ist das verfassungsrechtlich gesehen eine Partei wie jede andere, wenn Meister Eder sein Wiesnbier geschenkt bekommt, rennen doch auch nicht alle mit Pergamenten und Heugabeln bewaffnet vor die Brauereizentrale, weil sie mit seinem Transrapid nix anfangen konnten.
Es wird einfach nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. Wenn die irgendwas mauscheln oder wirklich Unrechtes machen, kriegen die schon früh genug auf den Sack.
__________________ Wasser allein macht stumm, das zeigen im Teich die Fische - Wein allein macht dumm, das zeigen die Herrn am Tische - Und weil ich keins von beidem will sein, trink ich Wasser vermischt mit Wein.
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23.05.2008 14:35 |
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Raistlin
Battlesheep > Battleship
Dabei seit: 06.01.2005
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Original von Steppenwolf
Wenn Du gar nichts boykottierst, dann bist Du sicherlich der letzte, der davor Angst haben müsste, dass er auf irgendeine seiner Annehmlichkeiten verzichten müsste, Herr Sorglos. Kurz mit Deinen Worten zusammengefasst: Wo man nicht drin ist, muss man auch gar nicht mehr herauskommen. |
Well, ich setze meine Prioritäten zuerst bei mir. Das ist Preis und Qualität. Wenn mir etwas zu teuer ist, oder es nichts taugt, dann kauf ich es nicht. Das sind meine Hauptkriterien. Ob nun bspw. Lidl oder Nokia ihre Mitarbeiter schlecht behandelt fließt da nicht rein. Es sind schließlich zwei unterschiedliche Paar Schuhe, ob ich mir überlege dort zu arbeiten, oder ihre Produkte zu konsumieren.
__________________ Ey yo, frisches Magazin, Business Waffendeals
Und wir lassen Fetzen fliegen so wie Disneys Aladdin
Ich bin betrügerisch, bei Drugdeals mit dir fühl' ich mich
Ähnlich wie ne Hausfrau, denn ich zieh den Lappen übern Tisch!
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23.05.2008 14:39 |
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Original von Raistlin
Ob nun bspw. Lidl oder Nokia ihre Mitarbeiter schlecht behandelt fließt da nicht rein. Es sind schließlich zwei unterschiedliche Paar Schuhe, ob ich mir überlege dort zu arbeiten, oder ihre Produkte zu konsumieren. |
Deshalb geht es einem in der Schweiz besser, den da guggt man drauf wies den Arbeitern dort geht.
Den nur wenn die Arbeiter auch alle zufrieden sind ist die Grundlage geschaffen.
Und damit meine ich nicht irgendwelche Managerposten!
Sondern die des kleinsten Mannes.
Nur wenn Arbeiter günstigere Produktionswege mitmachen (ggfs keine Ausbildung in dem Handwerk haben und somit bessere Wege nicht kennen ) geht dieses billig billiger am billigsten konzept auf.
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Selbstverständlich ist es wichtig das die Qualität alle Punkte erfüllt die man von Ihnen erwartet. da muss man sich jedoch ggfs erst einmal gründlich umsehen - Bio Produkte? - Künstliche Ersatzstoffe um natürliche Rohstoffe zu schonen? - Innovative Idee? Das ist natürlich ne Sache die je nach Produkt sehr unterschiedlich ist.
Was können wir dadraus also schliessen?
Man sollte nur bei Firmen arbeiten die Herstellen was man vertreten kann, und nicht nur wegen dem Geld dort arbeiten. ( haha genial, da wird sich xyz nen dreck drum scheren, hauptsache er hat sein geld! .. aber wär n guter punkt für den thread "ab wann ist man bei euch ein gothic" )
Man sollte sich informieren über die Herstellung der Produkte die wir konsumieren sowie der verwendeten Materialien, bzw ggfs vermehrt selbst kochen und dabei gezielt die Rohstoffe besorgen/kaufen.
zuerst ist da die Nachfrage, dann kommt solangsam das Angebot, das momentan hinterher hinkt.
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Original von Judas
Deinen Nazischeiß kannst du dir übrigens in deinen Bauernarsch schieben, ich lass mir ja viel gefallen aber sone Scheiße kannst du dir am Zürcher Stammtisch mit deinen neuen eidgenössischen Homies liefern, jedoch nicht mit mir. |
Ich frag mich bis heute was für Homies Judas meint, ich hab fast nur SpäMies!
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23.05.2008 14:52 |
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Ein Problem dass ich sehe ist dass man nie weiß was alles passiert. Das ist für mich kein Grund das boykottieren zu boykottieren, ich kaufe z.B. nicht bei Lidl, aber bei anderen Discountern. Das ist auch eine Geldfrage. Ich bilde mir nicht ein dass Penny und Rewe die Leute besser behandeln als Lidl. Nur auf Lidl schaut eben die Presse. Zu sagen dass man moralisch toller ist wäre also in der Tat schwer zu begründen. Man ist auch nicht toller wenn man alles im Feinkostladen einkauft. Das hat mit Moral nichts zutun, das ist auch eine Geldfrage. Das ganze alternative Pack in Freiburg und anderswo schaut verächlich auf Dicounterkunden und übersieht dass den Leuten einfach nur die entsprechenden Geldmittel fehlen. Mit dickem Geldbeutel ist gut moralisieren.
In anderen Fällen weiß man alles und kann trotzdem nicht boykottieren. Mit Nokia hat der letze Handyhersteller seine Produktion in Deutschland geschlossen. Niemand baut mehr Handy in Deutschland. Was soll ich tun ? Ich muss zwangsläufig irgendeinen "bösen" Konzern wählen.
Was aber ganz sinnvoll ist, ist Produkte die um die ganze Welt geschippert wurden einfach mal liegen zu lassen. Ich brauche keine Birnen aus China und keine Zwiebeln aus Neuseeland. Es darf auch gerne Italien sein, im Idealfall natürlich Deutschland.
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23.05.2008 15:16 |
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Judas
Prinzessin
Dabei seit: 16.04.2006
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Original von messias
@Raistlin
Glaubst du nicht das wenn eine Firma z.B. ihre Mitarbeiter schlecht behandelt auch die Qualität darunter leidet? |
Was hat denn bitte der geplagte und gepeinigte - im besten Fall - Einzelhandelskaufmann/Frau mit der Qualität der bei Lidl feilgebotenen Produkte am Hut? Das ändert weder etwas an der Güte noch am Preis der Produkte, ob da jetzt Stasiprogramm abläuft oder nicht...
Gerade da wären wir ja auch wieder bei der Sache mit dem Unrecht - ich maße mir nicht an besser oder gerechter als unser Rechtssystem zu sein. Wer gegen Auflagen verstößt und widere Arbeitsbedingungen schafft, bekommt sein Fett weg - ganz davon abgesehen, dass die Publicity nicht gerade schön war. Das sind die Faktoren die ziehen, ob aber jetzt 3 Gelegenheitskäufer pro Markt nicht mehr eintrudeln oder nicht, ist irgendwo scheißegal. Zudem bleibt der Effekt den dieser Faux-pas verursachte nicht lange genug im Gedächtnis des Kunden als dass man da wirklich von einer Gefahr ausgehen könnte
Der gemeine Konsument ist gewissenlos und steht auf "Geiz ist Geil". Mit der Bildung steigt zwar auch der Anspruch, aber wir sind halt doch nicht alle Informationworker, wie man es gern in der ein oder anderen Laudatio vernimmt - und selbst diese fressen auch mal ne Tiefkühlpizza für 99 Cent :>
Bei einigen hier finde ich das Wort Boykott deplatziert, fände Meiden besser - wenn man aus Qualitätsgründen 75 Cent Tomaten aus dem Lidl boykottiert hat das wenig politische Aussagekraft... aus dem Verkauf genommen werden die Tomaten dann auch nicht, sie werden entweder im Preisniveau angehoben und mit Grünzeug belassen (bis zu einem gewissen Punkt gilt höherer Preis = höhere Qualität, VWL für Dummies
) oder es bleibt alles so wie es ist, weil es genug Leute gibt, die sie doch noch kaufen.
__________________ Wasser allein macht stumm, das zeigen im Teich die Fische - Wein allein macht dumm, das zeigen die Herrn am Tische - Und weil ich keins von beidem will sein, trink ich Wasser vermischt mit Wein.
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23.05.2008 15:39 |
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Judas
Prinzessin
Dabei seit: 16.04.2006
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Original von messias
PS: ich weiß sehr wohl das ein Discounter höheren Absatz hat als ein Bioladen und desshalb das Gemüse dort nicht so lange liegt. Warum kommt eigtl. keiner mit diesem tollen Vorzeigeargument? hr hr hr |
Das Argument ist eigtl keins, weil man sollte wohl erwarten, dass die Betreiber dieser illustren Schuppen auch kaufmännisches Interesse haben und da heißt es eben Lagerkosten vermeiden und nur soviel ankarren wie auch verkauft wird, wenn es nur 10 Äpfel am Tag sind, dann muss man keine 10Kilo rumstehen haben und davon dann die Hälfte lagern um sie letztendlich doch wegzuschmeißen, weil die Frische mangelt.
Wer frisches Zeug kauft, dürfte wohl auch in der Lage sein Scheiße von Genießbarem zu unterscheiden.
Wenn wir die Sache der Qualität weiterspinnen, muss man Bio und Normalfutter auch irgendwann gleichstellen. Du zahlst den Mehraufwand bei der Aufzucht und die Risiken, die mit dem Bio-Anbau verbunden sind, der Pole, der den Spargel sticht, kriegt beim Biobauern auch nicht mehr als anderswo und der sitzt letztenendes am längeren Hebel in der Verarbeitungskette. Zumal im Biosegment auch viel verkauft wird, was nicht den Normen entspricht, die der normale DAU aus dem Discounter aber noch ausgeprägter erwartet, weil der Preis ja schließlich höher ist. Die ovale Rispentomate lacht den Kunden nicht mit den Worten an "Kauf mich - ich bin zwar teurer als alle andren, seh total scheiße aus aber ich tu dir sooo gut"
Aber das hat was mit Konsumentenbewusstsein in einer anderen Form zu tun - gehört ja hier nicht her
__________________ Wasser allein macht stumm, das zeigen im Teich die Fische - Wein allein macht dumm, das zeigen die Herrn am Tische - Und weil ich keins von beidem will sein, trink ich Wasser vermischt mit Wein.
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23.05.2008 16:32 |
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hypnos
Geheimer Meister
Dabei seit: 19.03.2008
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Die Frage ist doch auch: Ist den Leuten bei Lidl - um mal bei dem Beispiel zu bleiben - wirklich damit geholfen, wenn jemand nicht mehr dort einkauft? Im Zweifelsfall geht der Umsatz runter und dann dürfen die Jungs halt nur noch als Kunden wiederkommen. Ein Unternehmen auf diese Weise zu "bestrafen" ist schwierig, weil es einfach immer wieder Wege finden wird, auszuweichen.
Wenn ich dort arbeiten würde, würde ich mich ungern darauf verlassen, dass mir die freundlichen Verbraucher zur Hilfe kommen - da soll sich mal schön Papa Staat drum kümmern und die Justiz loslassen.
__________________ "Musik wird oft als Lärm empfunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden." - Wilhelm Busch
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23.05.2008 16:56 |
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