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Zum Ende der Seite springen NEP IN FFM Konzertbericht
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Commando Commando ist männlich
Geheimer Meister


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Dabei seit: 16.11.2006

großes Grinsen NEP IN FFM Konzertbericht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

In meiner Funktion als Frontberichterstatter mit Deutungshoheit im Bereich des elektronischen Kulturbetriebes möchte ich von den historischen Ereignissen am 01.11.2006 berichten, die sich in der Metropole FFM zugetragen haben.
Die altehrwürdige Batschkapp war der richtige Rahmen für die Vollblut Knüppel- EBMler von NITZER EBB, die neben FRONT 242 uneingeschränkt als die Urgesteine der EBM-Subkultur zu bezeichnen sind. huldigen huldigen huldigen huldigen huldigen
Aufgrund eingehender Aufklärungsergebnisse vom Angriffsziel München tags zuvor, darf sich FFM eindeutig als die Metropole der elektronischen Bewegung bezeichnen.
Während man in München passiv konsumierte, wurde in FFM ein weiteres Denkmal der EBM-Konzertkultur gesetzt.
Eine völlig ausverkaufte Konzerthalle mit ca. 800 sich auch bewegenden Anhängern, dürfte einen eindeutigen Konträrpunkt zur dekadenten Fledermausszene ein paar Kilometer weiter südlich gesetzt haben.
Die beiden Engländer Douglas McCarthy & Bon Harris und Madam Kourtney Klein boten eine energiegeladene Bühnenschau, die von Anfang an jeglichen Zweifel im Stahlgewitter davonfegte.
Insbesondere verdient das Miststück an den E- Drums meine Hochachtung, da sie eine passende Ergänzung zur Live Umsetzung von NEP darstellt und einfach nur geil aussieht.
Das war Konzert war kein letztes Aufbäumen einer sterbenden Subkultur, dass war das knallharte Bekenntnis zur lebenden EBM-Kultur!
Aber beginnen wir der Reihe nach:

Marsch in den Einsatzraum

Nach einer ohne besondere Vorkommnissen geprägten Gardefahrt gleich gesinnter EBM Kameraden aus der schwäbisch, badisch, kurpfälzischen Gegend, gewann man nach kurzer Orientierungsphase den Einsatzraum und bereitete sich im nahe gelegenen Verfügungsraum einer hessischen Vereinsgastätte mit einigen Sportgetränken auf die Tanzteeveranstaltung zünftig vor.
Man traf dort auch sogleich gleich gesinnte Kammermusiker aus der Schwabenmetropole.

Vorgefecht

Als Einheizer agierte der französische Techno-DJ TERENCE FIXMER der sich an Groove Boxen, Laptop und Midi- Controllern austobte.
Als Vorprojekt auf der NEP-Tour und Mitglied des erfolgreichen Projektes FIXMER/MCCARTHY war dieser natürlich auch kein Unbekannter für das erlauchte Electro Publikum mehr. Bis 21.45 Uhr präsentierte er unter anderem Teile seines neuestes Album „Silence Control“ und ältere Techno-Bretter.
Er vermochte die Stimmung in der Batschkapp mit einer Mixtur aus Dark-Techno, Old-School-Sound, harten, treibenden Beats und spärlichen Gesangseinlagen warm zu kochen, was ihm sichtlich gelang.
Schon zu diesem Zeitpunkt musste ich mich an den Bühnenrand vorkämpfen, um mich von den hypnotischen Sequenzen treiben zu lassen.
Die visuelle Umsetzung seiner _Techno Body Music_ sei ihm hierbei verziehen.
Er wirkte zwar etwas schmuddelig und hektisch hinter seinen Maschinen, der hammermäßige Sound entschädigte dafür umso mehr!
Ein DJ-Künstler und Electro Musiker mit riesigen Potenzial, der sich und seiner Richtung radikal treu bleibt und sich nicht anbiedert.
Lob und Anerkennung für TF !!!!!

Nach kurzer Umbauphase geschah etwas Unerwartetes;
Scheingefecht:

Die Gruppe MOTOR präsentierte sich visuell auf der Bühne mit einer Mischung aus Clockwork Orange Hooligans und 70er Jahre Schweden Porno Helden.
Die musikalische Mischung aus EBM- Soundschnippseln, Techno und endlosen 303 Sequenzen war anfangs sogar richtig gut!
Es erinnerte ein wenig an Tommi Stumpf gepaart mit GOA TRANCE und Electro Clash.
Die Musik von MOTOR reizte durchaus, leider kam es zur Reizüberflutung bezüglich der eingesetzten Stilelemente. Auf jedem Fall zuckte es in den Beinen gewaltig, die abgefahrene minimalistische Elektroschunkelmusik wurde durch das exzentrische Auftreten karikiert und hinterließ ein Publikum mit geteilter Meinung, entweder fand man es zu verblödet oder es passte einfach alles.
Für eine unbekannte Band konnten sie aber selbst einige NITZER EBB Fanatiker überzeugen. Es kam aber zur Endphase zu eindeutigen Unmutsbekundungen vonseiten des erzkonservativen EBM- Junkertums, welches ich stillschweigend billigte.
Mein Kritikpunkt war und ist die visuelle Umsetzung, die ich als absolut peinlich bewerte.
Ausgesuchte Einzelstücke im temporären Klubeinsatz von der MOTOR CD wird es bei OT Veranstaltungen aber schon in Zukunft geben.
Da bin ich durchaus tolerant.

Es kam, wie es kommen musste;
Die Entscheidungsschlacht:

Mit den ersten Sequenzen von NEP flogen die Getränkebecher und die letzten Hemmungen. Mit schwarzen Reiterhosen und korrekten Koppelzeug stürmten sie auf die Bühne und knüppelten mit ihren EBM Sound alles nieder.
Das Gefecht begann mit „gettig closer“ und ich registrierte den einen oder anderen EBM Veteran aus meiner Sturm und Drangzeit beim „Schwoffen“ im Gemenge.
Um es vorwegzunehmen, es war hart—> knallhart aber herzlich!!!
Erfreulich waren auch einige EBM-Mädels, die nicht gerade zimperlich den Körperkontakt suchten, und erfüllten somit die Quotenregelung diesbezüglich.
Was nicht unwesentlich zur Zivilisierung des Geschehens beitrug.
Ich kann einfach keine Frauen wegpogen, ich fange sie lieber auf.

Es wurden die bekanntesten Hits gespielt, wie „let your body learn“, „join in the chant“, „captivate“ oder „shame“, es kam so ziemlich alles, was zum überkochen der Massen gebraucht wurde.
Man bediente das Publikum, mit dem was es verlangte, und vermied akustische Einlagen der unelektronischen Phase von NEP.
Bemerkenswert waren auch „lightning Man“ mit seinen akustischen Parts und dem gemeinschaftlich gesungenem „easy...“ folgte ein wahrer Block aus Klassikern wie „control“, „murderous“ etc.
Die knochenharten Electro-Bretter forderten dem Publikum und mir alles ab. Douglas hielt immer wieder begeistert das Mikro in die Massen und bedankte sich nach jedem Song in deutscher Sprache.
Ich hatte vorn an der Bühne kurzzeitig glasige Augen vor emotionaler Begeisterung und fühlte in diesem Moment etwas, was sich nur schwer in Worte fassen lässt.
Es gab wenige Momente im musikalischen Leben mit dieser Intensität.
Die Jungs von NEP marschierten stetig von links nach rechts und wieder zurück, stampfend und energetisch mit einer wahnsinnigen Ausstrahlung und einer dominanten Präsenz, die die Halle erschütterte.
Positive Aggression, EBM Herz was willst Du mehr?

Es kam leider nur zu zwei Zugaben, wo NEP dann noch „fun to be had“ und eine gelungene Version von „i give to you zum „Herunterkommen“ boten.
Viel zu schnell ging das geilste Electro Konzert seit Jahren vorbei und die Batschkapp Crew kehrte die Halle danach schnell gnadenlos aus.
Ich hätte die Nacht durchmachen können.
Es schlossen sich noch ausgiebige Gespräche mit alten Freunden und Freundinnen an, die ähnlich wie ich, es nicht glauben konnten, so etwas nochmal überhaupt erleben zu dürfen.
Ich bin bei diesem Konzert um Jahre verjüngt, meinen musikalischen Wurzeln wieder sehr nah gekommen. Ich habe, begründet durch solche Erlebnisse, absolut keine Toleranz mehr mit pervertierten Electro- Interpretationen in den Klubs und blutleeren, scheintoden „gothtech“ Schwuchteltransen.
Ob ich in zwanzig Jahren noch so rumspringen kann, bezweifle ich zwar, eines ist allerdings unumkehrbar, NEP sind die Helden der Vergangenheit, die den Sprung in die Gegenwart nicht mit peinlichen Begleiterscheinungen verbunden haben.
Mit 70 Minuten Konzert war die Zeit nicht allzu lang, doch dafür blieben (fast) keine Wünsche offen. Eine emotionale Reise in die Vergangenheit gepaart mit der Hoffnung für die Zukunft!
An einem neuen Album wird kräftig gearbeitet und die Mannschaft um NEP weiß jetzt, was gewollt ist vom treuen EBM-Publikum.

Berauscht und aufgewühlt nahmen wir noch ein Sportgetränk in der benachbarten Musikkneipe zu uns und traten danach erfüllt und glücklich den Marsch in den Süden an.

Konzert Mitschnitt

Getting Closer
Let your Body Learn
Shame
Hearts & Minds
Captivate
Godhead
Blood Money
For Fun
Ascend
Lightning Man
Control
Murderous
Join in the chant

Zugaben

Fun to be had
Give to you

PS
Ergänzend sei noch erwähnt, dass in FFM so ziemlich alles an Electro Prominenz vertreten war, was von Bedeutung für die Szene war und ist.
Selbst der dicke Talla2XLC dürfte bemerkt haben, dass er diesen Zweig der elektronischen Bewegung zu früh abgewirtschaftet hat.

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28.12.2006 14:24 Commando ist offline Homepage von Commando Beiträge von Commando suchen Nehmen Sie Commando in Ihre Freundesliste auf
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sehr geiler Bericht... grosses Grinsen

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Die Tatsache das Menschen anders denken als ich ist lange nicht so schlimm wie die Tatsache das Sie überhaupt existieren...

28.12.2006 15:24 C:r:y:s ist offline E-Mail an C:r:y:s senden Beiträge von C:r:y:s suchen Nehmen Sie C:r:y:s in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie C:r:y:s in Ihre Kontaktliste ein
Commando Commando ist männlich
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huldigen , dankschee freut sich

warte erst mal auf den FRONT 242 Konzertbericht vom WGT


Gruß
Commando

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30.04.2007 15:59 Commando ist offline Homepage von Commando Beiträge von Commando suchen Nehmen Sie Commando in Ihre Freundesliste auf
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