Abtreter
Schwaflibus everytimus sinnlosicus
Dabei seit: 06.07.2005
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Was meckert Ihr eigentlich alle an dem Video herum? Mir fällt dazu folgendes ein:
Beeindruckender Drehort: ein ganzes Zimmer mit gehobener Unterstklasseausstattung inkl. Ausblick aus dem Fenster auf ein wenig Grün; dazu geradezu obszön herausfordernde Steckdosen, zum Anzünden einladend schöne Möbel - sie bilden den Kontrast zu dem aufwendigen Outfit der Hauptdarstellerin und könnten eine Gesellschaft symbolisieren, die sich an Äußerlichkeiten ergötzt und aufspielt und eigentlich bemitleidenswert ist.
Überzeug(ende schauspielerische Leist)ung: die Hauptdarstellerin berherrscht Ihr Handwerk. Nicht ein einziges mal zuckt sie auch nur annähernd ob der absurden Situation mit dem Mundwinkel, einer Augenbraue o. ä. Körperteilen. Sie ist in der Lage, einen derart stumpfsinnigen Blick aufgelegt zu haben und zu halten, dass die Verzweiflung förmlich greifbar wird. Ihre Gebärdensprache, die Stimmen in ihrem Kopf auszuschalten, ließ in mir den sehnlichen Wunsch aufkommen, dass die Hauptdarstellerin doch bald Erlösung fände. In dem Sinne könnte das vorgestellte Werk als etwas vorhersehbar eingeordnet werden. Vielleicht wurden wir aber auch nur durch die dargebotene Kunst manipuliert und lassen von uns aus kein anderes Ende zu, sodass dieses kleine Eingeständnis zugunsten des Zuschauers die Verträglichkeit dieses nachdenklichen, melancholächerlichen Werkes etwas leichter macht. Was würden wir denken, würde sie wieder auferstehen oder sich über den Blutgott erheben? Das wäre Blasphemie!
Optik: Der gesamte Film ist in entfremdenden Farben gehalten, um die Tristesse der Situation der Protagonistin darzustellen. Aufwendige Filtereffekte verstärken die uns unbekannte Situation und ziehen so die Grenze zwischen dem Werk und dem Zuschauer, auf dass sich dieser nicht in ähnliches Verderben stürzen möge. Insofern kann das Video als Warnung aufgefasst werden, sich nicht mit dem Gott Blutengel messen zu wollen. Die Folgen sind im Video absehbar.
Soundtrack: Zu bombastischer Theatralik minimalistisch nachgeahmter Kirchenmusik kommt die Monotonität der Stimme unseres Vaters und Vorbildes Christian Pohl, im weiteren Verlauf des Textes "GOTT" genannt. Sie unterstreicht die ausweglose Situation der Darstellerin. Ihr Weg ist vorgezeichnet. Findet sie sich vorerst damit ab, sich GOTT hinzugeben und stumpfsinnig guckend und brütend in ihren 12 qm Leben vor sich hin zu vegetieren, um IHM gerecht zu werden und SEINE Lehren zu leben, lehnt sie sich in der letzten Minute des Werkes gegen GOTT auf und verleugnet IHN ohrenschützend.
Die gerechte Strafe ereilt sie recht schnell: Tod durch fallende Rose vorm Spiegel...
All dies begleitet GOTT mit einer Monotonie, die darauf schließen lässt, dass er nach höherem strebt, als sich um ein einziges seiner Wesen zu kümmern. Diese Ignoranz des Leidens und Sterbens ist angesichts der höheren Ziele lobens- und verfolgenswert. Die Stimme erhält ihre Kälte dadurch, dass sie nur zu einer Tonlage fähig scheint.
Der Einsatz dieses Stilmittels über die fast komplette Länge lässt selbst die Härtesten Zweifler gläubig werden.
Fazit: Der als Low-Budget-Film geplante Streifen ist in der Lage, selbst ohne große Szenenbildwechsel und Spezialeffekte seine Botschaft zu vermitteln: GOTT kann man sich nicht verweigern!
Die Produktionskosten dürften aufgrund der Entsorgung der Hauptdarstellerin, die glaubhaft starb, sehr in die Höhe geschnellt sein.
In eindringlichen Bildern, ebensolcher Musik (ich krieg sie nicht mehr aus meinem Kopf raus! - Helft mir!) und herzzerreißender Gestik wurde mir beigebracht, dass nur die Harten dies überleben. Ein zweites mal schaffe ich diesen Film nicht. Wer mag denn schon Snuff?
Treter
__________________ Schlussklausel vor der Werbung:
Forenbedingte Pseudoschlammschlachten trage ich nur per PN unter Berücksichtigung des Beibehaltens aller zur sinnvollen Klärung des Sachverhaltes notwendigen Sachlichkeit aus.
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12.12.2006 07:03 |
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Chiropterus
SarkasMOD
Dabei seit: 14.10.2004
Themenstarter
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Zitat: |
Original von Abtreter
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Beeindruckender Drehort: ein ganzes Zimmer mit gehobener Unterstklasseausstattung inkl. Ausblick aus dem Fenster auf ein wenig Grün; dazu geradezu obszön herausfordernde Steckdosen, zum Anzünden einladend schöne Möbel....
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Mich hauts gleich weg......
@Natja: Welches Video von Welle meinst du ? Kann ja eigentlich nur das zu "nur tote Frauen sind schön" sein.
Das zweite Video ist auch nett. Aber ich wage nicht zu hoffen dass alle Blutengelfans nach einer verlorenen Liebe Suizid begehen.
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12.12.2006 10:29 |
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messias
Der Antimann
Dabei seit: 12.12.2004
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ich glaube ja eher sie meint 1000 weiße Lilien...
*chiro zuflüster*:
warscheinlich hat sie noch nie von der furchtbar traurigen Geschichte der Monique Martinot gehört *augenverdreh*
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Dieser Beitrag wurde 23 mal editiert, zum letzten Mal von Adam Weishaupt: Heute 11.21
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12.12.2006 10:40 |
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Also ich denke das Video is ja eigentlich toll - sofern es nicht so veröffentlicht wurde und nur für den Ersteller als "Ego-Aufrechterhaltung" dient
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Zitat: |
Original von Judas
Deinen Nazischeiß kannst du dir übrigens in deinen Bauernarsch schieben, ich lass mir ja viel gefallen aber sone Scheiße kannst du dir am Zürcher Stammtisch mit deinen neuen eidgenössischen Homies liefern, jedoch nicht mit mir. |
Ich frag mich bis heute was für Homies Judas meint, ich hab fast nur SpäMies!
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12.12.2006 11:17 |
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Zitat: |
Original von Abtreter
Was meckert Ihr eigentlich alle an dem Video herum? Mir fällt dazu folgendes ein:
Beeindruckender Drehort: ein ganzes Zimmer mit gehobener Unterstklasseausstattung inkl. Ausblick aus dem Fenster auf ein wenig Grün; dazu geradezu obszön herausfordernde Steckdosen, zum Anzünden einladend schöne Möbel - sie bilden den Kontrast zu dem aufwendigen Outfit der Hauptdarstellerin und könnten eine Gesellschaft symbolisieren, die sich an Äußerlichkeiten ergötzt und aufspielt und eigentlich bemitleidenswert ist.
Überzeug(ende schauspielerische Leist)ung: die Hauptdarstellerin berherrscht Ihr Handwerk. Nicht ein einziges mal zuckt sie auch nur annähernd ob der absurden Situation mit dem Mundwinkel, einer Augenbraue o. ä. Körperteilen. Sie ist in der Lage, einen derart stumpfsinnigen Blick aufgelegt zu haben und zu halten, dass die Verzweiflung förmlich greifbar wird. Ihre Gebärdensprache, die Stimmen in ihrem Kopf auszuschalten, ließ in mir den sehnlichen Wunsch aufkommen, dass die Hauptdarstellerin doch bald Erlösung fände. In dem Sinne könnte das vorgestellte Werk als etwas vorhersehbar eingeordnet werden. Vielleicht wurden wir aber auch nur durch die dargebotene Kunst manipuliert und lassen von uns aus kein anderes Ende zu, sodass dieses kleine Eingeständnis zugunsten des Zuschauers die Verträglichkeit dieses nachdenklichen, melancholächerlichen Werkes etwas leichter macht. Was würden wir denken, würde sie wieder auferstehen oder sich über den Blutgott erheben? Das wäre Blasphemie!
Optik: Der gesamte Film ist in entfremdenden Farben gehalten, um die Tristesse der Situation der Protagonistin darzustellen. Aufwendige Filtereffekte verstärken die uns unbekannte Situation und ziehen so die Grenze zwischen dem Werk und dem Zuschauer, auf dass sich dieser nicht in ähnliches Verderben stürzen möge. Insofern kann das Video als Warnung aufgefasst werden, sich nicht mit dem Gott Blutengel messen zu wollen. Die Folgen sind im Video absehbar.
Soundtrack: Zu bombastischer Theatralik minimalistisch nachgeahmter Kirchenmusik kommt die Monotonität der Stimme unseres Vaters und Vorbildes Christian Pohl, im weiteren Verlauf des Textes "GOTT" genannt. Sie unterstreicht die ausweglose Situation der Darstellerin. Ihr Weg ist vorgezeichnet. Findet sie sich vorerst damit ab, sich GOTT hinzugeben und stumpfsinnig guckend und brütend in ihren 12 qm Leben vor sich hin zu vegetieren, um IHM gerecht zu werden und SEINE Lehren zu leben, lehnt sie sich in der letzten Minute des Werkes gegen GOTT auf und verleugnet IHN ohrenschützend.
Die gerechte Strafe ereilt sie recht schnell: Tod durch fallende Rose vorm Spiegel...
All dies begleitet GOTT mit einer Monotonie, die darauf schließen lässt, dass er nach höherem strebt, als sich um ein einziges seiner Wesen zu kümmern. Diese Ignoranz des Leidens und Sterbens ist angesichts der höheren Ziele lobens- und verfolgenswert. Die Stimme erhält ihre Kälte dadurch, dass sie nur zu einer Tonlage fähig scheint.
Der Einsatz dieses Stilmittels über die fast komplette Länge lässt selbst die Härtesten Zweifler gläubig werden.
Fazit: Der als Low-Budget-Film geplante Streifen ist in der Lage, selbst ohne große Szenenbildwechsel und Spezialeffekte seine Botschaft zu vermitteln: GOTT kann man sich nicht verweigern!
Die Produktionskosten dürften aufgrund der Entsorgung der Hauptdarstellerin, die glaubhaft starb, sehr in die Höhe geschnellt sein.
In eindringlichen Bildern, ebensolcher Musik (ich krieg sie nicht mehr aus meinem Kopf raus! - Helft mir!) und herzzerreißender Gestik wurde mir beigebracht, dass nur die Harten dies überleben. Ein zweites mal schaffe ich diesen Film nicht. Wer mag denn schon Snuff?
Treter |
Bitte lieber Gott lass es Ironie sein und nicht Drogen
Mal im Ernst ... wieso kann es Menschen nur so langweilig sein?
UND WIESO HABE ICH DEN MIST EIGTLICH ANGESCHAUT?
__________________ - Das Leben ist eine Suche nach sich selbst -
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12.12.2006 12:21 |
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Abtreter
Schwaflibus everytimus sinnlosicus
Dabei seit: 06.07.2005
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[Spammodus an]
Zitat: |
Original von lightbringer
1. Bitte lieber Gott lass es Ironie sein und nicht Drogen
2. Mal im Ernst ... wieso kann es Menschen nur so langweilig sein?
3. UND WIESO HABE ICH DEN MIST EIGTLICH ANGESCHAUT? |
Zu 1. Weder das eine noch das andere, das ist mein absoluter Ernst...
Zu 2. Weil ich inkl. heute nur noch 3 Tage zu arbeiten habe und dementsprechend nur noch ein Minimum an Böcken aufbringen kann.
Zu 3. Weil ich gut bin und Du das weißt und meist Spaß daran hast...
Treter
[/Spammodus aus]
__________________ Schlussklausel vor der Werbung:
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12.12.2006 13:14 |
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Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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@Abtreter,
Du hast vergessen die genialen special Effekts zu erwähnen, die zeigen, dass auch deutsche Amateuer Filme sich nicht hinter Hollywood Produktionen verstecken müssen.
Auch die Verbindung der audiovisuellen Reize zu einem stimmigen Gesammtbild, wie zB. das Auzeigen eines Spiegel zu dem lyrischen Erguss "Dein Blick fällt stummt auf dein Spiegelbild" zeigt wie intensive die Crew (ich würde sagen man muss sicherlich mit 5 Kammeramännern und 3 Toningeneuren rechnen) hier an einer Verschmelzung gearbeitet hat und am Ende dann auch fähig war dieses in einem nicht davor bekannten Maße zu erreichen.
Ganz klar, "I give in 3 puddles out of 5 and my own personal HURRAY!"
.. ja und Tretter + das Video haben mir auch den Tag gerettet
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
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12.12.2006 07:50 |
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Impressum
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