 Gesetze und Regeln? |
Kama 
Geheimer Meister
Dabei seit: 19.04.2006
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Nun, ich bin einfach prinziepiell dagegen, Leuten ihr Eigentum wegzunehmen. Das geht ja schon fast richtung Enteignung.
Es ist mein Grund und Boden. Und ich niemandem Rechenschaft schuldig wen ich da warum drauf oder nicht drauf rumlaufen lasse.
Wann willst du denn zu solchen Massnahmen greifen?
Immer, wenn jemand anderes einen Vorteil daraus ziehen kann?
Es wird ziemlich schwer, da eine Grenze zu ziehen.
Und das grade bei einem Rechtssystem, dass ohne scharfe Regeln auskommen soll....das läuft dann darauf hinaus, dass du jemanden enteignest, weil genug Leute irgendeine Situation als unfair empfinden.
Das nächste mal finde ich es voll unfair, dass mein Nachbar nen grösseren Garten hat, oder Bauer A findet es unfair, dass Bauer B besseren Ackerboden hat, und ihn jeden Halloween mit den dickeren Kürbissen ärgert
Dies hier mag evtl. ein eindeutigerer Fall von unfairnis sein, aber der Knackpunkt der Rechtsprechung ist die Grauzone.
Ausserdem: In 'deinem' Rechtssystem brauche ich mein Abstimmungsverhalten ja garnicht begründen.
Es gibt ja garkeine Regeln, auf die ich mich berufen könnte.
Ich empfinde es halt so
n8
Kama
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"Live in the 'here and now', if you rush, your path will be narrow, but by keeping one step back, the way will be wide." - Wu - ancient chinese Philosoph
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26.10.2006 23:36 |
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NineBerry
Inquisitor-Meister
Dabei seit: 28.02.2005
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Auch in unserem System gibt es Fälle, wo ein Gericht beschließen kann, jemanden zu enteignen. Wenn zB einen Autobahn gebaut werden soll oder ein Flughafen erweitert.
Desweiteren sage ich ja nicht, dass Enteignung generell ein gutes Mittel ist. In diesem vorliegenden Fall ist es aber das Mittel, das zur besten Lösung führt.
Und es wird auch nicht angewendet, weil nur irgendjemand meint, etwas zu wollen. Es würde angewendet werden, weil eben die zur Entscheidung befugten Richter dies beschließen. Bauer A kann nicht einfach etwas verlangen und bekommt es dann. Er müsste damit vor ein Gericht gehen.
Du hast immer noch keine bessere Lösung liefern können. Wenn sich Leute streiten, nicht unter sich einigen können und dann ihre Sache einem Gericht vortragen, erwarten sie von diesem eine vernünftige Lösung.
Die Methode, einen Berufs-Richter anhand der bestehenden Gesetze entscheiden zu lassen, hat zu einer sehr unvernünftigen Lösung geführt.
Die sprichwörtlich besten Richter (Forseti, Salomo) haben sich auf ihre Fähigkeit verlassen, den Fall genau zu untersuchen und dann anhand ihrer Weisheit zu dem individuell besten Ergebnis zu kommen.
Natürlich ist es schwierig, einen Salomo zu finden. Wenn man allerdings eine ausreichend große Gruppe per Los auswählt, werden sicherlich einige kluge Köpfe darunter sein. Außerdem läuft das ganze Verfahren ja auch öffentlich ab, so dass auch Vorschläge von außen berücksichtigt werden können.
Ich möchte aber mal von meinen konkreten Vorschlägen wegkommen und mögliche post-demokratische Gesellschaftssystem, die Anarchien näher kommen, wieder allgemeiner diskutieren.
Ein Beispiel für ein solches System ist - dieses Forum! Ein freier Zusammenschluss assoziierter Menschen, das sicherlich nur wenige demokratische Strukturen enthält. Die formulierten Forumsregeln sind auch nur Richtlinien, die eben einen bestimmten Hintergrund haben und ein bestimmtes Ziel verfolgen. Einige davon werden regelmäßig gebrochen, auch von Moderatoren und Administratoren. Durchgesetzt werden sie nur dort, wo es eben notwendig ist, um die dahinter stehenden Ziele zu erreichen.
Trotz fehlender Demokratie gibt es einen gewissen Druck auf die Administration, den Wünschen der Nutzer zu folgen, weil (und das ist das Entscheidende) die Nutzer auch jederzeit die Möglichkeit hätten, in ein anderes Forum zu wechseln.
Eine grundlegende Voraussetzung für ein post-demokratisches Gesellschaftssystem, das den Bürgern mehr Freiheiten gewährt ist -relativ unabhängig von der konkreten Ausgestaltung-, dass die Bürger auf eine gewisse Sicherheit und Grundversorgung vertrauen können, die es ihnen ermöglicht, ohne große Risiken einzugehen, ihre individuellen Ansprüche und Ansichten zu vertreten.
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27.10.2006 15:35 |
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