Ladenöffnungszeiten!!! Die spinnen doch! |
Asmodeus unregistriert
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Ich habe auch schon immer mit Ladenöffnungszeiten zu tun gehabt (erst auf der Bank und dann in der Handelsbranche) und bin von der Abschaffung der Öffnungszeiten nicht überzeugt.
Die Entwicklung der letzten Jahre hat doch gezeigt, dass die kleinen Läden mit den Öffnungszeiten der großen Center auf den grünen Wiesen vor der Stadt kaum noch mithalten konnten. Wer da nicht auf etwas besonderes (z.B. handwerkliches) spezialisiert war, biss praktisch entweder ins Gras oder musste von 09:00 Uhr bis 20:00 Uhr möglichst ohne Mittagspause im Laden stehen.
In unserer Firma (EDV) haben wir damals auch die Ladenöffnungszeiten bis 20:00 Uhr täglich verlängert. Nach einigen Monaten war aber klar, dass die Umsatzkurve ab 19:00 Uhr drastisch nach unten ging während die "Ich hab da mal eine Frage"-Kurve nach oben ging. Das heißt: kaum noch was verkauft.
Ob nun 24 Stunden Verkaufsmarathon oder "brave" Ladenzeiten bis 20 Uhr - es bleibt dabei dass jeder Euro eben nur einmal ausgegeben werden kann und nur weil man jetzt länger oder rund um die Uhr einkaufen kann, wird niemand deswegen mehr konsumieren (können) als zuvor.
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26.09.2006 17:14 |
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NineBerry
Inquisitor-Meister
Dabei seit: 28.02.2005
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Das Argument kam schon, und das wurde schon widerlegt. Es geht gar nicht darum, mehr Umsatz zu schaffen oder mehr Leute zu beschäftigen.
Es gibt schlicht und einfach keinen vernünftigen Grund, die Öffnungszeiten gesetzlich einzuschränken. Jeder Händler kann dann genau so lange öffnen, wie er meint, dass es sich lohnt. Und wenn er meint, dass er nach 19:00 keinen vernünftigen Umsatz macht, dann schließt er eben um 19:00; und wenn er meint, dass er erst ab 22:00 keinen vernünftigen Umsatz mehr macht, dann schließt er eben um 22:00.
Man darf dabei natürlich die Kundenbindung nicht vergessen. Wenn man einem Kunden hilft, indem man auch spät noch für ihn geöffnet hat, dann kommt er (bei ansonsten gleicher Qualität) auch tagsüber eher in dieses Geschäft als in ein anderes, das ihm zu gewissen anderen Zeiten den Zutritt verwehrt.
Und die "braven öffnungszeiten bis 20 Uhr" waren bis vor 10 Jahren noch geradezu unvorstellbar. Da war strikt um 18:30 Schluss.
Meine Eltern hatten ein Einzelhandelsgeschäft. Und es war für sie gerade ein Vorteil, dass man bei ihnen auch nach 18:30 klingeln und nen Kasten Wasser kaufen konnte. (illegalerweise) Dass das Geschäft dann nicht mehr lief, lag vor allem an der größeren Produktauswahl und den günstigeren Preisen woanders.
Mal ehrlich: Wer will zurück zu Ladenschluss um 18:30 wie vor 10 Jahren? Und in 10 Jahren wird sich auch keiner mehr vorstellen können, dass um 20:00 schon überall dicht ist.
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26.09.2006 17:48 |
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Asmodeus unregistriert
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Nun, wenn aber nicht mehr Umsatz geschaffen wird aber sich die Öffnungszeiten der Läden (und damit die Personal- und Betriebskosten) erhöhen, mit welcher Marge soll das dann gedeckt werden?
Je kleiner der Betrieb umso mehr schlagen sich genau diese Kosten anteilig in der Kalkulation nieder und das bewirkt dann das im ungeregelten Wettbewerb gnadenlos der Große den Kleinen frisst und ich bezweifle ob wir dann soviel Centers (also ich mein Center im Plural
) auf der grünen Wiese haben werden, dass man die Menschen, die im kleinen Einzelhandel auf der Straße sitzen werden, beschäftigen kann.
Niemand will zu 18:30 Uhr zurück und auch eine Mittagspause (also eine völlige Ladenschließung) ist unsinnig - weil genau zu diesem Zeitpunkt viele einkaufen. Aber ist es denn unbedingt notwendig, dass ich mein Unkrautvernichtungsmittel im Gartencenter um 02:00 Uhr nachts einkaufen kann? Oder braucht mein Hamster um 04:00 Uhr morgens neues Streu? Der kleine Tierfachmarkt (bis 20:00 Uhr geöffnet) hats da im Vergleich zu den großen echt schwer.
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26.09.2006 17:54 |
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NineBerry
Inquisitor-Meister
Dabei seit: 28.02.2005
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Es hängt vom einzelnen Geschäft ab. Vielleicht bietet es sich in manchen Branchen eher an, zu anderen Zeiten (z.B. vormittags) zu schließen. Oder man kann die Schichten des vorhandenen Personals anders über den Tag verteilen. Oder man kann automatisieren und dadurch Personal einsparen.
Der kleine Einzelhändler muss sich eben seine Vorteile konzentrieren (räumliche Nähe, bessere Beratung, kulanter Kundenservice).
Um auch was die Öffnungszeiten angeht, konkurrenzfähig zu sein, muss man sich eben was einfallen lassen:
x weniger qualifizierte Verkäufter mit geringerem Lohn für später abends
x parallel zum Ladengeschäft die Möglichkeit, per Internet Waren zu bestellen und Liefern zu lassen
x Abholen/Bezahlen von vorreservierten Waren über einen Automaten etc.
Man muss eben etwas kreativ und aufgeschlossen für neues sein.
Mir persönlich geht es gar nicht um große Anschaffungen. Aber ich komme manchmal erst um 20:30 von der Arbeit nach hause. Und es wäre praktisch, dann auch noch kurz nach 20:00 im Supermarkt um die Ecke ne Tiefkühlpizza oder ein paar frische Brötchen kaufen zu können.
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26.09.2006 18:23 |
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Vale
Geheimer Meister
Dabei seit: 02.04.2006
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bin auch froh der der EDEKA bei mir bis 21uhr offen hat
da ich in der spätschicht bis 20:15 arbeiten muss^^
__________________ ...und dann brach die Hölle los...
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11.12.2008 23:45 |
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Daß es immer noch kein 24/7 gibt, wundert mich irgendwie. OK, wir haben in den 70ern diesen Trend verpennt und nun will weder Arbeitnehmer, noch -geber nachts einen Laden geöffnet haben.
22:00 Uhr ist schon ok, auch wenn meine Spätschicht erst gegen 22:30 fertig ist. Aber da hab ich immerhin vormittags ab 07:00 Zeit, das dürfte reichen.
__________________ Edition minus Steinbach punkt DE
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12.12.2008 00:03 |
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Booker
Geheimer Meister
Dabei seit: 23.06.2005
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bei uns also im osten deutschlands gibts in jeder größeren stadt also Jena, Gera, Halle/S. nen Rewe oder Edeka die Öffnungszeiten von 06.00-24.00 haben das nen ich mal vernüftig. Weill es ist einfach mal entspannend wenn man bis 22-23Uhr am schaffen ist und dann sich noch was zu essen holen kann. Und lustiger weiße je später der Abend desto voller sind die Läden mal solls kaum glauben wie viele Leute noch 23.30 einkaufen gehen. Und da ist alles dabei vom Schüler/Studenten bis zum Firmenchef im Anzug.
Also ich finde es Klasse. Von mir aus können sie auch 24h am stück aufmachen. Wäre mir noch lieber.
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13.01.2009 18:06 |
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Ich arbeite jetzt auch schon bald 5 Jahre im Einzelhandel und muss sagen...es geht eigentlich. Natürlich nervt die ganze Sache am Anfang tierisch, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran.
Ich arbeite deshalb trotzdem nicht mehr, nur halt anders. Statt von 12 - 20Uhr halt von 14 - 22uhr.
Hat auch Vorteile, man kann ausschlafen, noch sachen am morgen erledigen oder am vorabend ein bischen feiern...
Aber auch viele Nachteile...
Ich arbeite im Lebensmitteleinzelhandel, und am Wochenende oder bevor irgendwo in der gegend ne party steigt gehts im laden richtig ab...negativ gemeint. Scharen von Jugendlichen kommen, machen Radau und rupfen die sachen ausm regal. Klauen tun die kunden seit dem auch wie die Raben.
Klar, es ist halt weniger Personal am Abend da, da trauen sich alle mehr.
Zumindest ist die Polizei seitdem ein gern gesehener Stammgast.
Und wenn dann 20 Nasen vor der Türe stehn und warten bis du Feierabend hast, nur weil du ihren Kollegen beim Klauen erwischt hast, bist du froh wenn die Grünen dastehn (Ist nicht mir passiert aber dem Chef von meiner Mutter im Edeka)
Ich hätte gerne ab 20uhr einen Gefahrenzuschlag!
__________________ WTF?
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17.01.2009 18:13 |
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