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Geschrieben von messias am 15.03.2011 um 18:18:

 

@Raistlin
du triffst sehr entgültige Aussagen wie z:B. das deutswche Atomkraftwerke nicht gefärdet sind .
Ich wäre mir bei so einem Thema nicht so sicher. Denn es gibt eben doch diese Gefahren die auch mal schlimmer auftreten können als erwartet, wie eben z.B. das mal eben doch stärkere Erdbeben in Deutschland auftreten die man nicht erwartet. Oder auch andere Einflüsse wie z.B. Terroranschläge oder eine ünglückliche Verkettung von menschlichen Versagen wahlweise gepaart mit einem der vorherigen Punkte.

Und gemessen an den Auswirkungen die eben diese Dinge haben können, und ist das Risiko noch so klein, ist es es einfach ncht wert Atomkraftwerke noch so lange (und bis 1936 ist eindeutig zu lange - das kann man auch schneller machen) am Netz zu lassen.
Wenn etwas passiert ist es eben fatal und viel schlimmer als das Deutschland in Bedrängniss kommt woher nun die Energie kommt. Denn wenn was passiert haben wir Energienot plus eine Katastrophe die mit keinem Tsunami vergleichbar ist.

Und wie auch schon Leopatra gesagt hat:
Einen Meteor kann man nicht beeinflussen. Aber könnte man die Erde mit einem vergleichbar überschaubaren Aufwand vor dieser Gefahr schützen wäre ich dafür. Warum auch nicht zum Teufel?
Was droht uns denn wenn wir so schnell wie möglich die Atomenergie zu den Akten legen. Im worst case Energieknappheit. Im Vergleich zu einem unbewohnbaren Deutschland ist das doch ziemlich annehmbar.



Geschrieben von Gothpunk am 15.03.2011 um 18:26:

 

@ Raistlin

Es muss ja auch kein Erdbeben wie in Japan geben. Ein schwächeres würde es auch schon tun.
Außerdem sind Erdbeben nicht die einzige Gefahr. Wer die Berichterstattung die letzten Tage verfolgt hat wird mitgekriegt haben, dass ein ein bis zweistündiger Stromausfall auch nicht gerade ohne wäre...



Geschrieben von Raistlin am 15.03.2011 um 18:29:

 

Zitat:
Original von messias
@Raistlin
du triffst sehr entgültige Aussagen wie z:B. das deutswche Atomkraftwerke nicht gefärdet sind .Ich wäre mir bei so einem Thema nicht so sicher. Denn es gibt eben doch diese Gefahren die auch mal schlimmer auftreten können als erwartet, wie eben z.B. das mal eben doch stärkere Erdbeben in Deutschland auftreten die man nicht erwartet. Oder auch andere Einflüsse wie z.B. Terroranschläge oder eine ünglückliche Verkettung von menschlichen Versagen wahlweise gepaart mit einem der vorherigen Punkte.


Ich treffe keine endgültigen Aussagen. Ich gehe von Wahrscheinlichkeiten aus, denn in anderen Maßstäben kann man Dinge eben nicht beurteilen. Es ist recht unwahrscheinlich, dass ein Komet uns morgen zerlegt und es ist recht unwahrscheinlich, dass wir hier in absehbarer Zeit mit einem Erdbeben von japanischen Ausmaßen rechnen können. Deshalb sehe ich keinen Grund paranoid zu werden und mich in einen Atombunker zu verziehen.

Die Katastrophe in Japan ist kein Weltuntergangszeichen für Deutschland. Entsprechend gibt es auch keine Gründe alles über den Haufen zu werfen.

Zitat:
Warum auch nicht zum Teufel?
Was droht uns denn wenn wir so schnell wie möglich die Atomenergie zu den Akten legen. Im worst case Energieknappheit. Im Vergleich zu einem unbewohnbaren Deutschland ist das doch ziemlich annehmbar.


Weil wir eben keine Alternative haben. Energieknappheit ist keine Option. Und was du hier forderst ist eine Panik. "Oh gott, oh gott, in Japan ist was passiert, schnell schnell, zieht hier überall den Stecker, bevor es bei uns auch passiert!" - und diese Panik ist eben unbegründet [genau wie das absurde Gedankenspiel Terroristen könnten mit einem Flugzeug reinfliegen].

Ein Atomausstieg ist korrekt und wird auch kommen, aber nicht Hals über Kopf und nicht ohne Alternativen.



Geschrieben von Gothpunk am 15.03.2011 um 21:13:

 

Zitat:
Original von Raistlin


Ein Atomausstieg ist korrekt und wird auch kommen, aber nicht Hals über Kopf und nicht ohne Alternativen.


Was heisst hier Hals über Kopf und ohne Alternativen? Es ist doch schon längst bekannt, dass wir in 10 Jahren, also noch vor der ursprünglichen Frist von Rot-Grün, auf Atomstrom verzichten können.
http://wirtschaft.t-online.de/atomstrom-2021-rechnerisch-ueberfluessig/id_42143182/index

Wer grade Frontal 21 sieht, wird da auch gehört haben, dass man Atomenergie eigentlich nicht braucht.



Geschrieben von Raistlin am 15.03.2011 um 22:02:

 

Du meinst Özdemir, der ernsthaft Stromverbrauch in Gigabyte angegeben hat?
Haben sie bei Frontal 21 auch erklärt, wer den Strom dann bezahlen soll, wenn man tatsächlich von jetzt auf danach den Stecker zieht?

Es ging ja nie bei der Diskussion um die reine Menge. Die Frage sei vielmehr, ob die Versorgung noch zu einem angemessenen volkswirtschaftlichen Preis aufrecht erhalten werden kann. Das war auch der Grund für die Laufzeitverlängerung. Aber auch was die reine StromMENGE angeht, höre ich die Experten eigentlich immer nur sagen "KURZFRISTIG ist das möglich".*

Deutschland müsste auf jeden Fall Strom importieren. Wir wären nicht mehr autark. Und das würde unserer Wirtschaft deutlich schaden. Übrigens werden dadurch auch Umweltschutzziele verfehlt, wenn die CO2-freien AKWs wegfallen und auf Alternativen zurückgegriffen werden muss.

*
Zitat:
Bei einer Rückkehr zum früheren Fahrplan des Atomausstiegs würden bis zum Jahr 2020 allerdings auch acht bis zwölf neue Gaskraftwerke mit zusammen 6000 Megawatt gebaut werden müssen, um die wegfallende Atomkraft zu ersetzen, heißt es in dem „Monitoringbericht“ weiter.



Geschrieben von Gothpunk am 16.03.2011 um 03:36:

 

Gucks dir doch einfach an.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/#/beitrag/video/1285346/Frontal21-Sendung-vom-15-M%C3%A4rz-2011



Geschrieben von Kamikaze1985 am 16.03.2011 um 12:59:

 

Die Leute sind der Meinung das dies kurzfristig zu keinen Engpässen in der Stromversorgung führen wird wenn man die 7 Reaktoren abschaltet.

Dazu muss man aber sagen das die Defiziten nun durch Kohlekraftwerke Gaskraftwerke und Stromimport ausgeglichen werden.

Suuuper!

Achja und diejenigen die gerne behaupten Deutschland würde Strom mehr Strom produzieren und exportieren vergessen dabei wohl immer das Deutschland fast die gleiche Menge wieder importiert. und war aus Frankreich und aus Polen und Tschechien.

Den Ansatz alle europäischen Kraftwerke zu kontrollieren finde ich gut. Ich hab wie gesagt immer noch lieber 10 deutsche AKW als ein Tschechisches.

Es bringt nämlich absolut gar nichts wenn Deutschland von heute auf Morgen alle AKW abschalten würde. dann bauen sie in Tschechien ein neues und verkaufen uns den Strom. Und wenn hier dann die KilowattStunde 0,70cent oder 1 Euro kostet dann ist das Geschrei auch wieder groß.

Es gibt einige Länder auf der Erde denen die Katastrophe in Japan ziemlich egal ist und die Regierungen weiterhin an ihrer Atompolitik festhalten. z.B. China. Und wenn man dann mal überlegt wie die Chinesen mit Sicherheitsbestimmungen umgehen sieht man ja Eindrucksvoll bei AutoCrashtest Chinesischer Fabrikate.



Geschrieben von Raistlin am 16.03.2011 um 15:23:

 

Man braucht ja nicht bis nach China schauen. Ein Blick zu den Franzosen reicht schon. Die denken überhaupt nicht daran auszusteigen.
Deutschland ist im Grunde das einzige Land, das gerade panisch den Kopf verliert:

Zitat:
Weltweites Staunen über die Deutschen
Das Ausland reagiert zumeist gelassen auf die Nachrichten aus Japan

FRANKREICH: Am Montag noch hatte Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy vor Mitgliedern der Regierungspartei UMP erklärt, ein Atomausstieg stehe in Frankreich "eindeutig nicht zur Diskussion". Frankreich sei das Land, in dem die Nukleartechnologie "die sicherste sei". Etwa 80 Prozent der französischen Stromversorgung werden durch Atomkraftwerke abgedeckt.
(...)
GROSSBRITANNIEN: Auch im Vereinigten Königreich verfolgen viele Menschen gebannt die Nachrichten aus Fukushima. Eine Debatte über die eigenen, teils veralteten Atommeiler oder gar Demonstrationen für deren baldige Schließung gibt es aber nicht.
(...)
SPANIEN: Nach dem verheerenden Unglück in Japan wird das Thema der energiepolitischen Wende in Spanien, wo 21 Prozent des Stroms von AKW geliefert werden, von den großen Parteien vermieden. "Eine solche Debatte sollte nicht jetzt geführt werden, wo die Gemüter erregt sind", sagte Marcelino Iglesias, Generalsekretär der Sozialisten. Dabei hat Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero erst im Februar seine bisherigen Positionen geräumt und die Laufzeit der spanischen Atommeiler um 20 Jahre verlängert.
(...)
TÜRKEI: Das Land am Bosporus ist von den Ereignissen in Japan auf besondere Weise betroffen: Um die Energieversorgung seiner boomenden Wirtschaft zu sichern, will das Land erstmals Atomkraftwerke errichten. Die Türkei ist jedoch ein ausgesprochenes Erdbebenland. Trotz der dramatischen Entwicklungen in Japan sagte Energieminister Taner Yildiz nun, es werde weder ein Überdenken noch auch nur Verzögerungen bei der Ausführung der Atompläne geben.
(...)
TSCHECHIEN: Durch die Nachrichten und Bilder aus Japans berstenden Atomkraftwerken lässt sich Tschechien bislang nicht beeindrucken. Hochrangige Atomexperten des Landes bemühen sich, jeden Zweifel an der Sicherheit der eigenen Meiler in Temelin und Dukovany zu zerstreuen.


usw..

http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article12841276/Weltweites-Staunen-ueber-die-Deutschen.html



Geschrieben von hypnos am 16.03.2011 um 19:21:

 

Zitat:
Original von messias
Und wie auch schon Leopatra gesagt hat:
Einen Meteor kann man nicht beeinflussen. Aber könnte man die Erde mit einem vergleichbar überschaubaren Aufwand vor dieser Gefahr schützen wäre ich dafür. Warum auch nicht zum Teufel?


Vielleicht sollte man mal hinzufügen, dass wir in vielen Bereichen die Möglichkeit hätten, uns mit (relativ) geringem Aufwand vor Gefahren zu schützen bzw. Menschenleben zu bewahren - das aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht tun:

- In Deutschland gab es im Jahr 2010 mal wieder deutlich über 3.000 Verkehrstote - Tempolimit, Helmpflicht, ...?!?
- In den USA sind 2010 mal wieder über 11.000 Menschen erschossen worden - schärfere Waffengesetze ?!?
- Weltweit sind in 2010 mal wieder ca. 8.8 Millionen Menschen verhungert (überwiegend Kinder) - Reformen des Welthandels?!?

Vor diesem Hintergrund erscheint mit die aktuelle Diskussion in Deutschland mal wieder ziemlich hysterisch. In Japan sind gerade durch Erdbeben und Tsunami mindestens 10.000 Menschen gestorben, mindestens 440.000 Menschen sind obdachlos. Die "atomare Apokalypse" in Fukushima hat - bisher - AFAIK noch kein Todesopfer gefordert. Ich will diesen Störfall sicher nicht verharmlosen, aber mal in vernünftige Relationen setzen. Und wenn ich höre, dass in Deutschland langsam die Geigerzähler und Jodtabletten knapp werden, dann fehlen mir echt die Worte...



Geschrieben von Alesana am 17.03.2011 um 08:45:

 

Mal was ganz anderes.... Ich frage mich wie die ganzen Cyber ruhigen Gewissens diese ganzen Atom-Symbole tragen können... Die unterstützen ja sowas indirekt mit ihrem absurden Auftreten. Ich frage mich echt wie mal so Symbole toll finden und verkörpern kann. Ohjeee


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