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Geschrieben von A.N. Other am 27.01.2013 um 15:12:

 

Mich nervt bei der Debatte, wie schnell sich die Männer auf den Schlips getreten fühlen. Bei Pauschalverurteilungen ist es berechtigt, bei persönlichen Schilderungen aber eben nicht.
Es ist an der Zeit, einfach zu akzeptieren, dass Alltagssexismus, wie der Name schon sagt, ein reales alltägliches Problem ist und eben nicht wegdiskutiert werden kann, sondern sich nur durch eigenes Handeln verbessert.
Eine Relativierung / Diffamierung von Erfahrungsberichten (so wie es bei der aktuellen Debatte extrem häufig der Fal ist) steht einem weißen, priviligierten Mann eben in den meisten Fällen einfach nicht zu, weil dieser nicht weiß, wie es ist, sein Leben lang diskriminiert zu werden. Daraus folgt: Einfach öfter mal den Kommentar tatsächlich verkneifen, anstatt Andeutungen zu machen, dass man die aktuelle Debatte unnütz findet, denn eine Debatte über Alltags_ismus kann NIE oft genug geführt werden, bis es auch die letzte geistig gestrige Person kapiert hat.



Geschrieben von Raistlin am 27.01.2013 um 15:20:

 

Alltags_ismus? Wirklich? Das schreibt man jetzt so?



Geschrieben von A.N. Other am 27.01.2013 um 15:33:

 

Wortneuschöpfung, weil ich gerade zu faul war mehrere Sachen auf zu zählen zwinkert



Geschrieben von Chiropterus am 27.01.2013 um 17:52:

 

Ich kann keine ernsthafte Debatte erkennen. Es wird Männern vorgeworfen dass sie nur mit Mühe ihren Schwanz in der Hose behalten können. Das ist Brechstangenfeminismus der niemandem hilft und nichts bewirkt.

Vor kurzem war ein netter Artikel in der Zeit in dem es um die "gläserne Decke" ging. Ein Soziologe hat die Ursachen untersucht und kam zu dem Schluss, dass es nicht ein Vorurteil einer Gruppe ist, sondern dass es eine Gruppendynamik ist.
Wenns ernsthaft interessiert der kann sich den Artikel ja erggoogeln. Solche Dinge sind gut, sie zeigen Ursache und Wirkung.

Man könnte sich auch mal die Frage stellen wem die Debatte nützt. So lange sich Bundesregierung um Bundesregierung um eine sinnvolle Kinderbetreuung herumwindet, können die Geschlechter sich Vorwürfe an den Kopf werfen wie sie lustig sind. Es freut sich der Finanzminister.

@Another
Ziehmlich schwaches Argument, man müsse erst diskriminiert worden sein um Diskriminierungen zu verstehen. Damit sagst du, dass es nicht möglich ist ein Phänomen geistig zu erfassen und zu beurteilen.



Geschrieben von A.N. Other am 27.01.2013 um 18:33:

 

Etwas theoretisch, geistig zu erfassen (zu verstehen) und etwas praktisch zu erfahren (und emotional zu erleben) sind zwei unterschiedliche Dinge. Eine Person, die sich theoretisch mit Diskriminierung beschäftigt hat einen anderen Bezug dazu als eine Person, die tatsächlich schon die Erfahrung mit Diskriminierung gemacht hat.



Geschrieben von Raistlin am 27.01.2013 um 18:56:

 

Ich habs im langen Posting schon erwähnt, dass Männer durchaus genau so diskriminiert werden, nur wird es von der Gesellschaft unterschiedlich wahrgenommen. Kein Kerl beschwert sich, wenn ein Mädel ihm an den Hintern langt, oder eine Frau ihm auf der Straße anmacht. Da käme doch niemand auf die Idee das als sexuelle Belästigung auszulegen. Selbst wenn sie nicht sein Typ ist, sagt er ihr bestenfalls, dass sie Leine ziehen soll. Genau wie es für einen Popstar wohl normal ist, wenn er von weiblichen Fans Unterwäsche geschickt oder eindeutige Angebote zum Beischlaf bekommt. Passiert das umgekehrt bei einer Frau wird i.d.R. sofort mit einem Aufschrei reagiert.
Journalistin baggert offensiv einen Politiker an -> Keinen interessiert es. Der Politiker baggert umgekehrt eine Journalistin an -> Große Story in der Presse. Und wäre Adrianne Friedrich ein männlicher Leichtathlet gewesen und hätte von einem weiblichen Fan Nacktfotos bekommen, niemand hätte je davon erfahren. Aber weil sie eine Frau ist und ihr ein Mann Nacktbilder schickte, ist das ein bedrohlicher Stalker.



Geschrieben von VermissterTraum am 27.01.2013 um 19:19:

 

Zitat:
Original von Chiropterus
man müsse erst diskriminiert worden sein um Diskriminierungen zu verstehen. Damit sagst du, dass es nicht möglich ist ein Phänomen geistig zu erfassen und zu beurteilen.

http://www.youtube.com/watch?v=-pv8mCHbOrs
Zwar Rassismus, nicht Sexismus, funktioniert aber nach dem gleichen Schema.

A.N.Other:



Geschrieben von Chiropterus am 27.01.2013 um 20:06:

 

Tolles Filmchen, ich habe herzlich gelacht. Solche Betroffenheitsgruppen kannte ich bisher vom kommunalen Kino in Freiburg, nach dem die neuste Umweltdoku gelaufen war. Dann standen die grünen Spießbürger zusammen und bestätigten sich, wie schlimm das doch alles sei. Ähnlich nett ist es auch wenn man mit größtem Einsatz zum intnernationalen Kulturfest geht, aber streng darauf achtet dass man sein Kind aufs altsprachliche Gymnasium schickt. Man hat ja nichts gegen Ausländer, aber in der Nähe sollten sie nicht wohnen.

Jetzt wird ein paar Wochen lang eine Betroffenheitskampagne gefahren und alle politisch korrekten bestätigen sich, dass das alles ja ganz schlimm sein. Passieren wird nichts, weil keiner die nötigen Änderungen finanzieren will und weil man seitens der Frauen keine echte Debatte will. Würde diese stattfinden, müssten auch solche Dinge wie Frauenquote, Unterhaltsrecht und Artverwandte auf die Tagesordnung. Da es aber mindestens ein halbes Dutzend Bereiche gibt, in denen Männer mittlerweile systematisch und strukturell diskriminiert werden, wird es keine Veränderungen geben. Zum Nachteil aller, wie ich finde.



Geschrieben von VermissterTraum am 28.01.2013 um 15:39:

 

#aufschrei-blog [ohne shitstorm]:
http://alltagssexismus.de/

Jauchschmerzen

Zitat:
“Ein Herrenwitz mit Folgen – hat Deutschland ein Sexismus-Problem?”

Dazu fehlen mir – jetzt kurz nach der Sendung – echt die Worte. Es fängt schon bei dem absurden Titel an: ‘Herrenwitz’ ist im Kontext sexistischer Grenz über schreitungen mehr als eine Ver harmlosung und die Frage, ob Deutschland ein Sexismus-Problem hat, ist angesichts der ekelhaften 60 Minuten, die gestern in der ARD liefen, eine boden lose Frechheit (mit unseren GEZ-Gebühren übrigens, klingelingeling).

Günter Jauch lud in seine illustre Runde ein: Alice Schwarzer (Berufs feministin und Journalistin), Thomas Osterkorn (Stern-Chefredakteur), Silvana Koch-Mehrin (FDP), Wibke Bruhns (erste westdeutsche TV Nachrichten sprecherin), Hellmuth Karasek (Journalist) und Anne Wizorek (die den Hashtag #aufschrei erfand).

Hätte ich mir ein Bullshit-Bingo gebastelt, wäre es dreimal vollgewesen: Worte wie ‘Moralpolizei’ oder ‘Political Correctness’ wechselten sich ab mit Sätzen wie “Männer und Frauen sind unter schiedliche Spezies” (Bruhns) oder “Frauen können sich ja aus suchen, ob das jetzt Belästigung oder Flirt ist” (Karasek).


Zitat:
Auch Schwarzer stellte fest, dass die “alte Kacke immer noch dampft” (sehr schön!) und Wizorek verwies auf die Tatsache, dass viele Männer* keine Ahnung hätten, welches Ausmaß Sexismus in der Gesell schaft annähme – 60.000 Tweets zeigen, dass mensch es nicht ignorieren könne.



Geschrieben von ArmerIrrer am 28.01.2013 um 18:12:

 

dass Sexismus nicht nur gegen weibliche Mitbürger gehen kann sondern neuerdings wohl auch immer häufiger gegenüber männlichen Wesen auftritt, sollte auch den Weibchen langsam mal bewusst werden. Und bevor sich hier irgendwelche Frauen über sowas beschweren sollten erstmal ihre nach wie vor vorhanden Vorzüge betrachten.

Schade dass es keine Wehrpflicht mehr gibt! Das wäre das erste im Leben, wo alle Frauen hingeschickt werden sollten um von ihrem hohen Ross der Emanzipation runter zu kommen. Ihr Weiber könnt euch doch nicht nur die Rosinen raus picken.

Und das ist beabsichtigt so direkt formuliert. Und vielleicht sollte bevor man solche Diskussionen los bricht, egal ob in einem renommierten Zeitschrift, im Dumm-Dumm-Fernsehen a la RTL oder in einem Forum, sich überlegen was wahr ist, und nicht nur irgendwelchen aufgeschnappten Dinge verbreiten, die unter Umständen gar nicht der Wahrheit entsprechen, und die Hälfte davon erstunken und erlogen ist. Und auf einmal war es nicht nur eine die "angeblich" belästigt wurde sondern hunderte. Fuck off.

Ich könnt schon wieder kotzen.


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