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Geschrieben von Natja am 08.12.2010 um 19:50:

 

Amen!



Geschrieben von Raistlin am 08.12.2010 um 20:58:

 

Zitat:
Original von Pat Satanus
also wird im landläufigen gerne das Wort Metapher verwendet.
freut sich


Was ich ziemlich fatal finde. Hier ist nirgendwo eine Metapher. Eine Metapher ist eine bildliche Darstellung. Wie in "Aus der dunklen Ecke seines Gedächtnis kroch eine Erinnerung hervor.. und sie war mit einem Vorschlaghammer bewaffnet" oder dergleichen. Meinetwegen auch nur "Die Erkenntnis traf ihn wie ein Vorschlaghammer". Irgendwie sowas. Aber nicht das hier.

Das ein Aids-Test als Positiv betitelt wird, was negativ für den Betroffenen ist, dürfte eher eine Ironie sein.



Geschrieben von Mulciber am 09.12.2010 um 01:26:

 

Zitat:
Original von Raistlin
Zitat:
Original von Pat Satanus
also wird im landläufigen gerne das Wort Metapher verwendet.
freut sich


Was ich ziemlich fatal finde. Hier ist nirgendwo eine Metapher. Eine Metapher ist eine bildliche Darstellung. Wie in "Aus der dunklen Ecke seines Gedächtnis kroch eine Erinnerung hervor.. und sie war mit einem Vorschlaghammer bewaffnet" oder dergleichen. Meinetwegen auch nur "Die Erkenntnis traf ihn wie ein Vorschlaghammer". Irgendwie sowas. Aber nicht das hier.


Das ist viel zu kurz gegriffen.
Metapher ist eine "Übertragung" (siehe Etymologie), diese Übertragung muss nicht bildlich sein (defakto ist sie das auch die meiste Zeit nicht),.

Es gibt verschiedene Formen von Metaphern, zentral ist es erst einmal die Metapher von der Metonymie zu differenzieren (den diese beiden rhet. Mittel werden gerne verwechselt). Metonymien sind Verschiebungen (oder ein Tausch), Metaphern hingegen enthalten immer ein "Mehr", dieses Mehr - sehr abstrakt - findet sich an vielen Orten wieder.

Lacen - als Beispiel - verwendet daher den Begriff Metapher um die Traumtheorie von Freud und seine Theorie eines sprachlichen Unterbewussten zu kombinieren. Derrida (in "Die weiße Mythologie. Die Metapher in der Philosophie" - Randgänge der Philosophie) spricht von der Metapher als früher Denkfigur, z.B. "Sonnenstrahlen", die sich nicht auslöschen lässt (die letzte Metapher ist die "Metapher" selbst). Blumenberg ("Paradigmen zu einer Metaphorologie") sieht in der absoluten Metapher (der nicht mehr zurückführbaren Metapher) eine notwendige und nicht auslöschbare Form der kreativen Sprachverwendung ... (die Metapher ist wie der Mythos zum Logos und der Mythos erschöpft sich nicht) ...

... man könnte das noch weiter treiben. Vielleicht an der Stelle ein Zitat von Nietzsche:
Zitat:
Was ist also Wahrheit? Ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen, kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die, poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden, und die nach langem Gebrauch einem Volke fest, kanonisch und verbindlich dünken: die Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen hat, daß sie welche sind, Metaphern, die abgenutzt und sinnlich kraftlos geworden sind, Münzen, die ihr Bild verloren haben und nun als Metall, nicht mehr als Münzen, in Betracht kommen.

[Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne, aus dem Nachlass]

Kurz und gut: Die Alltagssprache ist einfach an Aristoteles gebunden und der hatte a) keine Plan [von fast nichts] b) hasste Sophisten [die viel cooler sind] und c) .. auch irgendwie wichtig.
Also: Metaphern - nicht zu unteschätzen! (Und sicherlich nicht mit Witzen zu verwechseln)


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