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Geschrieben von NineBerry am 01.01.2010 um 20:04:

 

Zum Beispiel werden Krankheitstage gesammelt. Und vereinbarte Wochenarbeitszeit. Und Gehalt pro Monat. Und Kündigungsgrund.

Und das alles wird nun zusammen gespeichert. Vorher wurden Daten nur an die Stellen übermittelt, die sie benötigten. Jetzt kommt alles in eine zentrale Datenbank.

Wenn die Daten da sind, werden sie auch benutzt werden. Einerseits werden staatliche Stellen immer mehr Begehrlichkeiten zum Zugriff auf die Daten entwickeln (Sie sind ja da), andererseits kann niemand Datensicherheit garantieren. Irgendwann landen die Daten auch woanders.



Geschrieben von Raistlin am 01.01.2010 um 20:11:

 

Zitat:
Original von NineBerry
Zum Beispiel werden Krankheitstage gesammelt. Und vereinbarte Wochenarbeitszeit. Und Gehalt pro Monat. Und Kündigungsgrund.

Und das alles wird nun zusammen gespeichert. Vorher wurden Daten nur an die Stellen übermittelt, die sie benötigten. Jetzt kommt alles in eine zentrale Datenbank.

Wenn die Daten da sind, werden sie auch benutzt werden. Einerseits werden staatliche Stellen immer mehr Begehrlichkeiten zum Zugriff auf die Daten entwickeln (Sie sind ja da), andererseits kann niemand Datensicherheit garantieren. Irgendwann landen die Daten auch woanders.


Vorher: Die Daten wurden an die Stelle übermittelt, die sie benötigen. Andere Stellen können diese Stelle ODER den Arbeitgeber direkt anschreiben um Zugriff auf diese Daten zu erhalten.

Jetzt: Die Daten werden auf einen zentralen Server übermittelt und nur die Stellen, sie benötigen, können darauf in einem komplizierten Verfahren darauf zugreifen. Andere Stellen können über diese Stelle ODER den Arbeitgeber die Daten erhalten.

Ändert sich nicht wirklich viel.
Krankentage wurde vorher auch schon übermittelt, mit jedem Antrag auf Lohnfortzahlung. Gehalt ebenfalls, bzw. die Infos konnten angefordert werden. Die Vorstellung, dass die Arge und Co. vorher keinen Einblick hatten, wenn sie den wollten, ist eine Illusion.



Geschrieben von NineBerry am 01.01.2010 um 20:25:

 

Die Daten werden nun gesammelt, bevor sie benötigt werden. Das ist der entscheidende Unterschied. Und damit besteht die Gefahr, dass sie sehr viel weitgehender genutzt werden als vorher.

Jeder Datenschützer weiß, die sicherste Variante von Datenschutz besteht darin, Daten gar nicht erst zu sammeln, wenn man sie nicht benötigt.

Vielleicht passt folgende Analogie ganz gut:

Wenn sich jemand dagegen ausspricht, genetische Fingerabdrücke jedes Menschen nach der Geburt zu ermitteln und zentral zu speichern, wäre der Einwurf "Aber man kann doch jetzt auch schon Fingerabdrücke sammeln, wenn ein Verdacht besteht" eben genauso unsinnig und würde am eigentlichen Problem vorbei argumentieren.

Informationelle Selbstbestimmung bedeutet eben, dass es nicht zulässig ist, Daten einfach so auf Vorrat zu sammeln.

Nicht ganz das Thema Elena, aber vom Prinzip her passend ist ja auch das aktuell vorm Bundesverfassungsgericht laufende Verfahren gegen die Vorratsdatenspeicherung.

Dazu gab es beim 26c3 vor ein paar Tagen folgenden interessanten Vortrag: http://media.ccc.de/browse/congress/2009/26c3-3708-de-die_schlacht_um_die_vorratsdatenspeicherung.html



Geschrieben von Chiropterus am 02.01.2010 um 00:03:

 

Warum muss das Finanzamt wissen, ob der Arbeitnehmer in der Gewerkschaft ist, ob er ,nach Ansicht des Arbeitgebers, rechtmässig gestreikt hat? Warum muss der Staat den Kündigungsgrund kennen? Wieden den des Arbeitsgebers, wohlgemerkt.
Wozu soll man diese Daten für Abrechungen brauchen? Das ist nicht nötig. Und falls doch, warum?

Das ist ein Repressionsmittel. Was soll es denn bitte sonst sein? Hat der Arbeitgeber Groll gegen den Arbeitnehmer, kann er ihm gewaltige Schwierigkeiten mit dem Arbeitsamt einbringen indem er falsche Daten einträgt. Bis das von einem Gericht geklärt wurde, vergehen Monate.

Und wo Daten sind, da entstehen Begehrlichkeiten. Beispiel: Die gescannten Kennzeichen. Erst sollten sie nur für schwere Straftaten verwendet werden, jetzt sucht man auch nach Ornungswidrigkeiten. Nineberry sagt es. Der beste Datenschutz ist keine Daten zu erfassen.



Geschrieben von Krabat am 02.01.2010 um 00:05:

 

das verfahren zur absicherung der daten, ist ja im grunde ordentlich. aber welches system lässt sich nicht umgehen, bei entsprechendem interresse( was ist schon eine telefonbuch zum finanziellen profil zwinkert )

und was interressiert die arge ob ich der meinung meines chefes nach zu viel streike? dieser tolle baustein hat null aussage, ausser die angestellten noch mehr unter druck zu setzen. denn der chef ist ja nicht genormt



Geschrieben von A.N. Other am 02.01.2010 um 10:14:

 

http://www.tagesschau.de/inland/elena108.html

Angaben zu Streiktagen sollen nicht mehr einsehbar werden lächelt



Geschrieben von Chiropterus am 02.01.2010 um 14:17:

 

Das ist ein kleiner Schritt. Aber Abmahnung und Kündigunsgrund gehören auch noch raus.


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