Forum Schwarzes Baden-Württemberg (http://forum.schwarzes-bw.de/wbb231/index.php)
- Gesellschaft (http://forum.schwarzes-bw.de/wbb231/board.php?boardid=18)
-- Aktuelles - Nachrichten & Politik (http://forum.schwarzes-bw.de/wbb231/board.php?boardid=85)
--- Amoklauf in Realschule bei Stuttgart (http://forum.schwarzes-bw.de/wbb231/thread.php?threadid=15211)


Geschrieben von Dunkelbunter am 12.03.2009 um 20:27:

 

Ok übers Waffenrecht brauchen wir nicht disktutieren.
Alleine die Änderungen nach Erfurt sind teilweise in die falsche Richtung gegangen. Da verbietet man Einhandmesser, verschärft die Vorschriften gegen Softair und Anscheinwaffen. Die Ermittlungsbehörden waren auf einmal damit beschäftigt gegen Besitzer von Softairwaffen etc. vorzugehen.
Aber wie gesagt langes Thema.

Und ob Sportschützen wirklich mit Grosskaliber schiessen müssen stelle ich mal in den Raum. Bin ja froh, dass die nicht noch Vollautomatische Waffen schiessen dürfen oder aus sportlichen Gründen Zielübungen mit Panzerfäusten machen.

Und der Junge selber ist auch nur ein Opfer der Inkompetenz seines sozialen Umfelds. Es rechtfertigt keinen Amoklauf. Aber es gibt nie eine Alleinschuld.



Geschrieben von Tifaly am 12.03.2009 um 20:57:

 

habt ihr schon dieses hässliche, zum Glück recht pixelige Video gesehen, wo sich der Täter selbst erschießt?
Bah...



Geschrieben von Judas am 12.03.2009 um 21:28:

 

Zitat:
Original von Tifaly
habt ihr schon dieses hässliche, zum Glück recht pixelige Video gesehen, wo sich der Täter selbst erschießt?
Bah...


Finde das Verhalten zu inkonsequent, war mehr oder minder live drauf als NTV die Meldung bekam und den halben Tag mit der Scheiße verschwendet und mich gefreut, dass unsre Amokläufer doch nicht so Weichmösen wie die Amis sind und sich selbst richten... aber weit geFAILt... :/



Geschrieben von Striga Jawbreaker am 12.03.2009 um 21:59:

 

Ganz ehrlich,als ich gestern im Radio gehört habe,der Amokläufer sei noch am Leben,habe ich gedacht,jetzt können sie vllt endlich mal so jmden einfangen,da sich die meisten ja durch Hirn-Wegpusten der Verantwortung für ihre Taten entzogen haben.

Einen Pfeifendeckel...

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Die ersten Trittbrettfahrer sind heut auch schon aufgetaucht. ist nicht einverstanden

Meinungen zur These,daß diese durch übermäßiges Ausschlachten solcher Ereignisse in den Medien zu Amokdrohungen verleitet würden?

Wieso tun manche so etwas,vorgetäuschte Amokdrohungen? Wichtigtuerei? Eine neue Art des Blaumachens,die einfacher scheint als krank zu spielen (also der Gedanke Amokdrohung ausstoßen=schulfrei)?

Unverständlich,sowas.



Geschrieben von Chiropterus am 12.03.2009 um 22:31:

 

Das Video gibt es auf youtube und diversen Nachrichten-Seiten. Es ist geschnitten und man kann es sich ohne Schock ansehen.
Bemerkenswert ist dagegen der Schwabe der nach seinem Auto schreit und eher um Schäden am Auto fürchtet als dass der Amokläufer ihn erschiessen könnte.

"Da isch moi Audo". Genau, neben dem Typ mit der 9mm der sich einen Schusswechsel mit der Polizei liefert und bereits ein dutzend Menschen erschossen hat.

Amokläufe kann man nicht verhindern, aber dass keinen Tag später ein Video auf youtube steht dass jemand per Handycam gemacht, ist schon ein bisschen krank.



Geschrieben von Tifaly am 12.03.2009 um 23:04:

 

Da sieht man mal wieder, wie krank die Menschheit eigentlich ist.
Wer mal mit Jugendlichen zusammengearbeitet hat, die auch nur etwas "problematischer" waren oder keine optimale Betreuung erfuhren, merkt schnell, dass der Grad von spielerischen Androhungen und tatsächlichen Taten unglaublich schmal ist. Was letztendlich dazu führt, andere Menschen zu verletzen oder gar zu töten, kann man nicht pauschalisieren und es wird auch immer Menschen geben, die sich in diesem Sinne nicht im Griff haben werden - da reicht nur eine Kleinigkeit, um den ganzen angestauten Hass mal überlaufen zu lassen.

Gerade wenn ein Amoklauf in den Medien breitgetreten wird, werden natürlich viele Jugendliche angesprochen, vor allem wenn darüber ewig diskutiert wird, "ja warum denn der arme Junge sowas Grausames tun kann", "ja, wurd er denn nie beachtet", "ja, sind gar die Lehrer schuld"? Da fühlt sich natürlich auch gleich der ein oder andere angesprochen, der ebenfalls mehr als gefrustet von seinem derzeitigen Leben ist und denkt sich: Ha, das kann ich auch... Fürchtet mich!
Solange es bei Trittbrett-Drohungen bleibt... Ich finde es dennoch richtig, dass in den Medien darüber diskutiert wird. Aber dann bitte sachlich, und nicht irgendwelche dahergelaufenen Poeten zu Themen wie "Ballerspielen" befragen.. So ein Bullshit. Achtet besser mal darauf, geübtes Personal in den Schulalltag zu integrieren, die sich richtig den Schülern annähern - nicht bloß diese Halbtags-Pädagogen, die gähnend auf Arbeit warten. (So war es zumindest an den Schulen, die ich kenne, immer.)



Geschrieben von Grau am 12.03.2009 um 23:38:

 

Man sollte (jetzt zumindest) noch sehr vorsichtig mit den Informationen sein, die wir vorgesetzt bekommen. Viele Sachen werden spekuliert und als die Wahrheit verkauft. Heute morgen las ich, dass er die Tat evtl. aus Frauenhass begangen hat, da mehr als die Hälfte der Opfer Frauen sind.

Was mich auch heute zum lachen brachte:

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Amoklauf-Winnenden;art1117,2749394


Zitat:

Wer aber ist dieser Täter? Was sind seine Motive? Bekannt ist lediglich bislang, dass der 17-Jährige im vergangenen Jahr seine Mittlere Reife in der Albertville-Realschule abgelegt hat. Die Schulleiterin schildert ihn als "völlig unauffällig", und nach der Schulzeit habe er eine Lehre begonnen. Die Waffe stammt aus dem Gewehrschrank seiner Eltern. Der Vater gilt als Waffennarr, aber nicht als rechtsextrem.[...]


Frage mich schon seit zwei Stunden, was das damit zu tun haben soll.


Was anscheinend der Wahrheit entspricht sind seine Depressionen. So wie ich das Verstanden habe, war er nur kurze Zeit stationär in einer Psychatrie und wurde, trotz starker Depressionen, entlassen und nurnoch ambulant behandelt, was er dann aber auch abgebrochen hat. Nach meinen Informationen war er auf Prozac, ein beliebtes Anti-Depressiva in Amerika. Und sollte man den Studien glauben, dass Prozac (Ritalin etc. auch) noch so einiges anderes im Gehirn anstellt, erscheint mir persönlich das alles nichtmehr so unlogisch. Die zwei Amokläufer von Columbine hatten ebenso Depressionen und nahmen Prozac, neber vielen anderen Amokläufern auch.

Meiner Meinung nach hat da, wie Tifaly schon sagte, jemand verschlafen. Wenn ein Junge so starke Depressionen hat, sodass er stationär aufgenommen wird, sollte man da sein Augenmerk drauflegen. Ich kenne da leider ein paar Selbstmordfälle in meinem weiteren Umfeld, die mit hoher Wahrscheinlichkeit hätten vermieden werden können, hätte man sich um diese Leute gekümmert.
Depressive Menschen brauchen Aufmerksamkeit. Er hat sie anscheinend nicht bekommen. Angeblich sollte er an diesem Tag eine Arbeit in seiner neuen Schule schreiben, erst nach einer Stunde merkte jemand, dass er garnicht da war.

Bekommt er von seinem engeren Umfeld keine Aufmerksamkeit, in der Schule keine Aufmerksamkeit...wo dann? Irgendwann kann es *KLICK* machen...und er fällt in ein tieferes Loch der Depressionen oder er bringt sich selbst um. Oder er läuft eben Amok. Denn dort ist die Aufmerksamkeit enorm. Anscheinend, seinen Text im Chat am Vortag ausser Acht gelassen, lag es vielleicht garnicht in seiner Intention sich dann selbst zu richten. Wieso wäre er sonst geflohen?


Das einzige, was die Politiker daraus wieder 'lernen' werden ist, dass Killerspiele böse sind und deswegen verboten werden sollen, sowie psychisch kranke Menschen noch mehr unter nichts-bewirkende Drogen setzen. Am besten, wie bei einem Fall eines weiteren Bekannten geschehen, so mit Drogen vollpumpen, dass der Patient nichtmal mehr weiß, wie er heißt.


Und zuletzt eine sehr wichtige Frage, die sicher auch die Ermittler interessieren wird: hat der Junge Brot gegessen?


Edit: Da brauche ich die Ankündigung ja garnichtmehr ausser Acht lassen.

http://www.tagesschau.de/inland/amoklauf162.html



Geschrieben von Gothpunk am 13.03.2009 um 01:13:

 

Zitat:
Original von Chiropterus
Die Diskussion um die Sportschützen kommt nach jedem Amoklauf auf. Die Antwort auf die Frage warum die Waffen zuhause sind ist, erstens ist es legal, zweitens ist es besser als hunderte Waffen im Verein zu haben. Sollte die jemand stehlen, kann er einen Kleinkrieg anfangen.


Hm, man könnte es doch aber splitten. Die Waffen können sie zu Hause aufbewahren, die Munition aber nicht. Wenn bspw. die Munition im Schützenhaus in einem Tresor verschlossen ist, ist es völlig egal, wieviele Waffen zu Hause rumliegen.
Die Muinition dürfte dann auch nur nach ner Art Einkaufsliste von Verantworlichn des Schützenverins gekauft werden (am besten zwei Leute, wegen Kontrolle) und müsste mitsammt Quitung im Tresor verwahrt werden.
Ich denke, durch eine solche Dezentralisierung kann man auch etwas Gefahr rausnehmen. Ist zwar mit einem ziemlichen Aufwand und kosten verbunden, aber das sollte es doch Wert sein.

Das mit den Jägern ist zwar richtig, aber irgendwie scheinen Personen, die von Berufswegen her mit Waffen zu tun haben, weitaus verantwortungsvoller damit umzugehen, als Hobbyschützen.

Aber rein prinzipiell sollte man immer sehen, woran es liegt, dass jemand so austickt und die Symptome bekämpfen, soweit das möglich ist. Denn ansonsten wird es sowas immer wieder geben und es wird sich wahrscheinlich sogar noch häufen. Denn Waffen kann man immer bekommen. Trotzdem kann man es demjenigen so schwer wie möglich zu machen.



Geschrieben von Coal Black Smith am 13.03.2009 um 08:13:

 

Abgesehen von der Frage, weshalb in einer zivilen Gesellschaft in privaten Händen unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen sind, ist das geltende deutsche Waffenrecht streng genug. Es hapert, wie bei vielen Dingen, schlicht an Kontrolle und Umsetzung.

Jetzt das Waffenrecht noch weiter zu verschärfen ist ungefähr dasselbe, wie die Absenkung des %o-Wertes für Alkohol im Straßenverkehr. Wenn nicht auch mehr kontrolliert wird, führt das zu gar nichts.

Ich finde die derzeitige Debatte um mehr Sicherheit an den Schulen völlig überzogen und verfehlt. Alles zwar sehr hübsche Ideen, aber mal abgesehen von dem finanziellen Aspekt, gibt es mehr Sicherheit nur auf Kosten der persönlichen Freiheit. Dies ist aber keinesfalls mehrheitsfähig, da der Durchschnittsdeutsche auf Kontrolle und Überwachung (wurscht ob durch die Obrigkeit oder durch das soziale Umfeld) sehr empfindlich reagiert.

Derartige Ereignisse sind meiner Meinung nach das Resultat ganz anderer Mißstände, die zu bewältigen die Schulen nicht in der Lage sind, unabhängig von der Frage, ob es überhaupt zu den Aufgaben der Schulen gehört, diese Probleme zu lösen. Es geht u.a. um entweder nicht vorhandene oder gestörte Familienverhältnisse. Ich bin zwar kein Psychologe. Aber wenn ich mir überlege, in welchem Alter teilweise Kinder unbeaufsichtigt Fernsehen, Internet, etc. ausgesetzt werden, kann das auf kurz oder lang nicht gut gehen.

Dabei hilft es nicht, bestimmte Filme oder Computerspiele zu verbieten, denn gerade das Verbotene ist doch richtig interessant.

Meine Eltern haben bspw. bis zu einem bestimmten Alter darauf geachtet, was ich konsumiere. Von einem eigenen Fernseher oder Computer konnte ich nur träumen.



Geschrieben von Obscura Imperia am 13.03.2009 um 09:03:

 

Ich war gestern Abend auf dem Weg zu einem Konzert in Stuttgart. Nach der Weinsteige ist ein Autohändler der eine große elektronische Reklamewand hat....da kam Werbung für die Waffenbörse die demnächst in Stuggi ist! Roter Hintergrund und mit schwarz dann Waffenbörse und drunter ne Knarre! Das einen Tag nach dem Amoklauf dort um die Ecke. Toll oder? Ich sage nichts!


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH